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Türblättriges Kleeblatt

Ausbildung
Türblättriges Kleeblatt

Das Meisterstück von Sebastian Friedrichs aus der FHG Hildesheim inspirierte Prof. Axel Müller-Schöll zu einem Exkurs über das so genannte Retro-Design.

Kommt dieses Meisterstück wirklich „im hochmodernen Retrolook“ daher, wie die Beschreibung verheißt? Vielleicht weniger in Bezug auf die 50er Jahre, sondern eher auf die späten 60er und frühen 70er. Damals waren es junge Designer, vor allem aus Italien, aber auch aus Skandinavien, die das, was als „Gute Form“ in Weiß und frechem Hellgrau daherkam, zum Gähnen langweilig fanden und deshalb, inspiriert von der aufkommenden kraftvollen Pop-Art- Bewegung in der Bildenden Kunst, nach neuen poetischen Ausdrucksformen suchten. Sie prägten damals den Begriff des Re-Designs, einen Vorgang des Entwerfens, bei dem existierenden (meist sogar populären) Gegenständen mit wenigen, aber entschiedenen „Überarbeitungen“ ein neuer formaler Ausdruck verpasst wurde. Das Retro-Design, das in den ersten Jahren dieses Jahrtausends seine Liebhaber fand, hat dagegen den Ursprung, wie so viele Designimpulse, in der Automobilbranche, wo sich im Zuge der Produktionsoptimierung die Modelle immer ähnlicher wurden, zudem fad und emotionslos, wie Fachleute und Konsumenten gleichermaßen erkannten. Man erinnerte sich an die 50er Jahre, als noch nicht Aerodynamiker und Gewichtsoptimierer bei den Karosserieschneidern das Sagen hatten, sondern Designer, für die Eleganz, Erotik, Charakter etc. eine programmatische Herausforderung bedeuteten.

Studiert man automobiles Retro-Design so fällt auf, dass Formen nicht übernommen, sondern interpretiert – auf den heutigen Stand der Technik übertragen – wurden. Obwohl alles anders ist, mutet es wie das Vorbild an (m. E. beim Mini gelungen, beim New Beetle weniger). Hinter der Karosserie wird neueste Technik verbaut.
Das Meisterstück von Sebastian Friedrichs zeichnet sich durch eine kraftvolle Formensprache mit Erinnerungsvermögen aus, die präzise, den heutigen Möglichkeiten entsprechend, dekliniert und mit modernster Technik verbunden ist. Auf dem Möbelsektor eine Retro-Design-Lösung im besten Sinne! Prof. Axel Müller-Schöll
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