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Tausend Tage Training

Ausbildung
Tausend Tage Training

Am Kölner Berufskolleg Ulrepforte wird das Entwerfen systematisch trainiert. Die ausgewählten Arbeiten dokumentieren, welche Chance darin liegt, das Thema Gestaltung in der Ausbildung ernst zu nehmen.

Dipl.-Ing. Manfred Stommel-Prinz, Architekt, StR am Berufskolleg

Entwerfen lernt man nur durch Entwerfen und ein gewisses Maß an Routine. Da Gestaltung in der Tischlerausbildung prüfungsrelevant ist, müssen Situationen geschaffen werden, die helfen, eine entsprechende Routine zu erlangen. Das ist vergleichbar mit einem sportlichen Training, in dem sich die Auszubildenden dem Stand der Ausbildung und ihren Fähigkeiten entsprechend erproben können. Dies ist ein fester Bestandteil der Ausbildung zum Tischler in Köln. Form- und Materialsprache sollen eine anspruchsvolle und begreifbare Einheit bilden. Geübt wird das zunächst an kleinen Aufgaben und Problemstellungen, welche im weiteren Verlauf hohe Komplexität erreichen. Die theoretischen Grundlagen fließen ein in gestaltete Produkte, die dann in Kooperation mit den Betrieben realisiert werden. Im ersten Ausbildungsjahr ist das zum Beispiel ein Tablett, bei dem eine gestalterische Lösung für eine Holzverbindung in Kombination mit einem Fremdwerkstoff gefordert ist. Am Ende des zweiten Lehrjahres steht ein thematisch und zeitlich auf maximal 40 Stunden begrenztes Kleinmöbel. Das Thema soll sich an der Lebenswirklichkeit der Auszubildenden orientieren, wie die hier gezeigten »Nomadenmöbel«. Die unterschiedlichen Lösungen des zerlegbaren Schrankes, der Falttisch oder die Aufbewahrungsbox, die auch Regal oder Anrichte sein kann, verdeutlichen, dass es immer unterschiedliche Ansätze und somit auch Lösungen gibt. Nicht selten wird dabei schon eine eigenständige Handschrift erkennbar, die sich später auch im Gesellenstück spiegelt. Ob eine Tüftlerin so ihre Grenzen auslotet oder ein Gesellenstück eher der angewandten Kunst zuzuordnen ist – entscheidend ist, dass die rund tausend Tage der Ausbildung von allen Beteiligten genutzt werden, um dem handwerklichen Können im Zusammenwirken mit eigenen Ideen Entfaltungsmöglichkeit zu geben, statt die wertvolle Zeit nur den gerne zitierten Notwendigkeiten des Alltagsgeschäfts zu opfern. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass die Projektarbeiten immens die Kompetenz, Arbeitsfreude und das Strategiewissen der Auszubildenden fördern, ablesbar auch an den hervorragenden Ergebnissen der Gesellenprüfung (vgl. dds 8/2010, Seite 70).
»Entwerfen bedeutet für mich, eine Idee konsequent bis zum Ende zu verfolgen.« Claudia Körschgen
»Entwerfen heißt für mich, mit meiner Umwelt in Beziehung zu treten.« Rejane Radschinski
»Gestalten ist für mich eine Chance, andere Menschen zu erreichen.« Tobias Steffens

»Gestalten ist für mich eine Chance, andere Menschen zu erreichen.« Tobias Steffens

»Entwerfen bedeutet für mich, eine Idee konsequent bis zum Ende zu verfolgen.« Claudia Körschgen

»Entwerfen heißt für mich, mit meiner Umwelt in Beziehung zu treten.« Rejane Radschinski
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