Die faltbare Stehleuchte von Nora Obladen erinnert in ihrer Gestalt an eine tiefe Verbeugung, japanisch: Saikei Rei. Diese Haltung drückt höchsten Respekt aus. Den verdient auch die junge Auszubildende für ihren eigenständigen und inzwischen geschützten Entwurf.
Die Stehleuchte besteht aus Eschenholz, das in der Breite aus drei Riegeln verleimt ist. Der Kopf mit LED-Panel und der Fuß greifen jeweils mit dem an einer Seite vorstehenden mittleren Riegel in die entsprechend ausgesetzten Enden des Mittelteils. Die formschlüssige Verbindung ist mit einer Achse aus Metall als Gelenk ausgebildet, das über einen federnd gelagerten Stift rastbar ist. Die Führung des textilummantelten Kabels zwischen Mittelteil und Kopf ist geschickt in das Gelenk integriert.
Geheimnis der Rundung
In mehreren Schritten tastet sich Nora Obladen an die Rundung des Gelenks heran: Zuerst profiliert sie die noch bündigen Stirnkanten einer von zwei verleimten Tafeln im Viertelrund und setzt ihre Enden in doppelter Profilbreite ab. Diese kurzen Segmente fräst sie mit Hilfe einer Schablone an den gegenüberliegenden Stirnkanten zu Halbrunden. Die Tafel wird nun erneut profiliert, mit den beiden Halbrunden an den Enden zur Rolle ergänzt und in drei Riegel aufgetrennt. Die zweite Tafel erhält an den Stirnkanten ein Kehlprofil. Ihre äußeren Riegel werden mit dem anderen Mittelprofil verleimt und dann in Kopfteil und Fußteil getrennt. –JN
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Sind 15 cm ein Muss?
