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Rechts ist links, oben ist unten

Ausbildung
Rechts ist links, oben ist unten

Nora Obladen interessiert sich für analoge Fotografie und steht gern vor und hinter der Kamera. Ihr Gesellenstück hat sie nach dem Vorbild einer historischen Plattenkamera angefertigt und dabei die Technik sowie die Gestaltung nach eigenen Ideen modifiziert.

Grundsätzlich besteht eine Plattenkamera aus dem Frontrahmen mit dem Objektiv und dem Bildrahmen, der beweglich geführt ist. Er trägt zur Bildeinstellung eine Mattscheibe und wird für die Aufnahme mit dem Filmmagazin bestückt. Beide Rahmen sind durch einen lichtdichten Faltenbalg miteinander verbunden. Das Bild erscheint auf dem Kopf und gespiegelt auf der Mattscheibe – rechts ist links und oben ist unten!

Noras Plattenkamera ist aus geöltem Birnbaum gebaut, Schienen und Beschläge sind aus Messing. Alle Rahmenecken wurden auf Gehrung ausgeführt. Der Schieber der lichtdichten Bildkassette besteht aus gefälztem HPL-Vollkernmaterial und läuft im Bildrahmen in seiner Nutführung gegen ein Band aus schwarzem Samt. Der Bodenrahmen lässt sich bei geschlossenem Faltenbalg hinter dem Magazin hochklappen und bildet dann mit dem Front- und Bildrahmen ein kompaktes Volumen – praktisch für den Transport! Heruntergeklappt ist der rechte Winkel des Laufrahmens zur Front durch einen innenliegenden, verschiebbaren Rahmen fixiert, der in das vordere Rahmenteil des Bodenrahmens eingeschoben wird.
Anders als beim historischen Vorbild, führt Nora den Bildrahmen mit kurzen U-Profilen auf glatten Messingschienen: Wenn die Schärfe durch hin- und herbewegen des Rahmens eingestellt ist, fixieren verstellbare Gewindehülsen die Position auf dem Bodenrahmen. Die selbst entwickelte Gleitführung ersetzt die früher übliche Zahnradmechanik, die in einer geriffelten Schiene lief.
Einfach und mit Ruhe
Nora verzichtet darauf, durch ein seitlich und in der Höhe verschiebbares Objektiv die stürzenden Linien in Perspektiven zu korrigieren. Ihr Objektiv mit verstellbarer Blende ist dennoch wechselbar auf einer Platte montiert. Die Belichtungszeit wird ohne Klickverschluss über eine aufsetzbare Kappe gesteuert. Nora hat Zeit, bei ihrer Fotografie geht es nicht um Sekundenbruchteile. –JN

Wie Nora auf die Platte kam

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Über das Wuppertaler Fotostudio »Gebäude 1« hat Nora Kontakte zu Fotografen geknüpft, die analog fotografieren und sich speziell für die Ambrotypie interessieren. Dieses Verfahren aus den Anfängen der Fotografie beruht auf der Belichtung einer Glasplatte, die mit einer iod- und brom- silberhaltigen Kollodiumschicht versehen ist. Die Größe der Glasplatte bestimmt das Bildformat und das Maß der Kamera. Das Glasnegativ wirkt vor einem dunklen Hintergrund wie ein Positiv. Nora kann ihre Kamera aber auch mit normalem Fotopapier benutzen.
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