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Nichts für Lumpensammler
Retro-Möbel sind moderne Möbel, die von der Vergangenheit inspiriert werden. Sie sind das Ergebnis eines eigenen Entwurfsprozesses und unterscheiden sich in diesem Punkt von Stilmöbeln.
Retro-Mode orientiert sich schon per Definition an der Vergangenheit, wirkt aber weder spießig noch verstaubt. Ein Zeichen dafür, dass hier etwas neues geschaffen wird. Aber was?
Die „Conseta“ von Cor (siehe unten) ist ein Beispiel für die kontinuierliche Weiterentwicklung eines Entwurfs, der von Anfang an das Potenzial zum Klassiker hatte. Als trendy wird man sie wohl nicht bezeichnen, aber sie ist auch nicht altbacken. Man kann von einem zeitlosen Möbel sprechen, das zu jeder Zeit modern war. Die Conseta ist weder Retro- noch Stilmöbel.
Wenn plötzlich Versatzstücke aus vergangenen Zeiten auftauchen und in einen neuen Kontext gestellt werden, lebt diese Inszenierung vor allem von der Überraschung. Wer auf einer Party im Kleid der Urgroßmutter erscheint, erregt Aufsehen. Wer das Dekor eines Frühstücksbrettchens der 70er-Jahre auf einen skulpturalen Couchtisch überträgt, geht noch einen Schritt weiter, indem mit Bekanntem etwas Neues gestaltet wird. Keine beliebige Collage, sondern eine witzige, frische Komposition.
So lässt sich bei Kunden punkten, die Möbel als Mode verstehen: Heute in, morgen vielleicht out. Dann gibt es was Neues – denn aus modischen Möbeln wird nicht immer ein Klassiker. JN
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