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Synchron-Film - dds – Das Magazin für Möbel und Ausbau

Meisterstücke
Synchron-Film

Das TV-Sideboard von Joachim Bruder, Fachschule für Holztechnik Stuttgart, ist ein feinmechanisches Meisterwerk. Eckhard Heyelmann hat die Bezüge zwischen Form und Funktion untersucht.

Garmisch-Partenkirchen, Innenarchitekt und Dipl.-Designer, Schulleiter a. D.

Wie eine edle Schatulle wirkt das horizontal an der Wand hängende Möbel mit seiner schlichten, ansprechenden Form, die durch eine betonte 45°-Fuge Spannung erhält. Das Stück weckt Neugier darauf, was sich in ihm verbirgt. Der Korpus aus amerikanischem Ahorn, ein länglicher flacher Rechteckquader, wird umhüllt von zwei Schalen aus amerikanischem Nussbaum. Die graubraune bis dunkelbraune Streifung des Furniers unterstützt die längliche Form. Sie bildet einen deutlichen Kontrast zu dem schlichten Cremeweiß des Ahorns. Verlauf und Form der Fuge suggerieren eine geschäftete Verbindung der Schalen. Eine sehr gelungene Lösung: Trotz Erweiterung bleibt die Form erhalten.
Durch Nach-Außen-Schieben einer der Hüllenhälften öffnet sich über einen Seilzug synchron die andere Hälfte mit. In der Mitte wird das Fach für den DVD-Player frei. Gestalterisch und technisch eine ansprechende Lösung mit dem Nachteil, dass die Schubkästen nur bei geschlossener Hülle erreichbar sind.
Die in die Stirnseiten integrierten Schubkästen für DVDs und Zeitschriften sind mittels selbst entwickelter Unterflurvollauszüge präzise geführt. Durch leichten Druck auf die Doppel werden die Schubkästen durch dahinter angebrachte Federschnäpper freigegeben. Das DVD-Magazin ist eine technisch sehr aufwendige Lösung, die zum Design des Möbels nicht so recht passt. Die kastige Form der Schübe nimmt kaum Bezug zur Form der Außenhülle. Dies wird besonders deutlich, wenn der hintere Teil des Magazins hochgeklappt ist. Zudem lässt der große Farbkontrast die Schübe wie schwer lastende Ausleger erscheinen. Eine reduziertere und angesichts der rasanten Entwicklung von Speichermedien flexiblere Lösung wäre hier wünschenswert, z. B. in Form eines Tablars mit Haltebügeln.
Ein innovatives und außergewöhnliches Meisterstück, das ein besonders hohes Maß an gestalterischer Kompetenz zeigt, wobei die Bezüge zwischen Form und Funktion noch mehr berücksichtigt werden könnten. In der Umsetzung der Führung von Schiebeelementen und der Wandaufhängung mit Metallschwertern zeigt Joachim Bruder feinmechanische Perfektion. Eckhard Heyelmann,
»Bezüge von Form und Funktion könnten noch mehr berücksichtigt werden« Eckhard Heyelmann
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