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Runde Kleinserie - dds – Das Magazin für Möbel und Ausbau

Meisterstücke
Runde Kleinserie

Höhepunkt der Technikerausbildung an der »Gsechs« in Hamburg ist das Entwerfen und Herstellen eines Möbels unter praxisnahen Bedingungen. Das Stück »Ellucio« der Klasse FH 01/04 entstand im Dezember 2005.

Kurs FH 01/04

Ein Schrankkorpus, der auf einer Ellipse aufbaut, wird von einem C-förmigen, beleuchteten Körper aus Acrylglas umfasst. Der elliptische Korpus setzt sich zusammen aus zwei Türen, Hinterstück, Ober-/Unterboden sowie zwei Einlegeböden.
Die Formverleimung besteht aus 13 Schichten. Die Innen- und Außenlagen werden mit Weißleim, die Mittellagen mit PU- Kleber verbunden. Nach der Aushärtung werden die Türen formatiert und erhalten eine umlaufende Gehrung: in der Anbindung zum Ober- und Unterboden 45° und an den Längsseiten 25°. Die aufwändig hergestellten Spanten erfüllen zwei Funktionen: als Ablagefach und als Stabilisator der Türen, an denen sie mit Nut und Feder befestigt sind. Für diese Verbindung musste eine Fräsvorrichtung angefertigt werden. Das Konstruieren von Vorrichtungen gehört zum Entwicklungsprozess des Möbels. Die Genauigkeit der Schablonen ist entscheidend für Funktionalität und Serientauglichkeit.
Unterhalb des Anschlagpunktes der Türen am Oberboden sind Magneten als Zuhaltung eingebracht und überfurniert worden. Die Griffe bestehen wie die Lappenbänder aus gebürstetem Edelstahl.
Am Hinterstück des Ellipsenkorpus werden Ober- und Unterboden, Türen, Einlegeböden sowie der C-Korpus befestigt. Hier dürfen nach der Formverleimung auf keinen Fall Rückstellungen auftreten. Die Fertigungsvorrichtung wurde mit Überspannung konstruiert, damit Toleranzen ausgeglichen werden. Als zusätzliches Stabilisierungselement dient eine Platte, die mit dem Hinterstück verbunden ist.
Im Anschlagbereich der Türen wird bei den Ober- und Unterböden die 45°-Gehrung mit einem Falz abgesetzt, um ein gleichmäßiges Fugenbild an den Türen zu erreichen. Um im oberen Falz Farbunterschiede zu vermeiden, wurde in Falzstärke unbeschichtetes HPL als Mittellage eingearbeitet.
Ober- und Unterboden wurden mit Winkeldübeln fixiert. Einlegeböden sind um 5 mm zurückgesetzt und greifen mit Formfedern in die Rückwand.
Der Leuchtkörper war zuerst aus MDF mit eingearbeiteten Acrylglasstreifen vorgesehen. Die Ausleuchtung und der Übergang zwischen Acrylglas und MDF waren jedoch unbefriedigend. So kam es zu dem Acrylkörper, der transluzent mit 0,6 mm Ahorn furniert ist. Zur besseren Verklebung des Furniers wird das Acryl angeschliffen. Beim Sägen der Gehrungen entstanden Ausrisse im Furnier, die zu einem unschönen Fugenbild in den Ecken führten. Daher wurden Kanten aufgebracht.
Da die Feuchtigkeit nur durch das Furnier abdunsten kann, darf der Pressvorgang erst nach der Aushärtung des Klebers beendet werden – sonst kann sich das Material werfen. Der fertige Körper wird seidenmatt lackiert.

Kontakt
Fachschule für Holztechnik der Staatlichen Gewerbeschule »Gsechs« 22081 Hamburg www.ellucio.de
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