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Ein Meisterstück vom Tischler: Kommunikationsmöbel

Meisterstück vom Tischler: Kommunikationsmöbel
Treffpunkt im Raum

Das Meisterstück vom Tischler Daniel Burfeind soll als Kommunikationsmöbel frei im Raum stehen. Ursula Maier schätzt daran, neben dem zeitgemäßen und spannend umgesetzten Konzept, auch die meisterlich ergriffene handwerkliche Herausforderung.

Kommunikation bestimmt heute unsere private und berufliche Lebensführung: Ob geselliges Kochen oder Arbeitsbesprechung – multifunktionale Möbel mitten im Raum sind angesagt, zumal Wandflächen als die traditionellen Stellorte für Möbel in Relation zu großzügig dimensionierten Fensterfronten rückläufig sind. Mit seiner Größe sollte dieses Stück sorgfältig platziert werden – auch, um andere Möbel nicht zu erdrücken. Wegen des Volumens und des Transports kann es zerlegt werden. Rollen hinter dem Sockel könnten den schweren Korpus mobil halten!

Auf den ersten Blick ist das Material des Monoliths nicht erkennbar, es könnte auch ein Granitblock sein! Dann entdeckt man die Holzadern und fühlt die feine Haptik des Linoleums. Das Auge sieht einen Würfel, obwohl der Kubus 5 cm höher als seine Seitenlänge von 100 cm ausfällt. Er steht auf einem 10 cm hohen, nach hinten abgeschrägtem Sockel. Die Kanten sind auf Gehrung gearbeitet. Das obere Quadrat ist durch ein diagonal verlaufendes Kreuz aufgeteilt, das sich auf den vier Seiten jeweils in einer 70°-Linie fortsetzt. Die polygonalen Flächen begegnen sich geschickt stumpf aufschlagend mit spiegelbildlich gefrästen Griffleistenprofilen. In der markanten Holzmaserung des Zebranos fällt die eingeplante Luft für Toleranzen kaum auf! Das durchlaufende Fugenbild wird zum Gradmesser dafür, wie souverän das Gehrungsthema mit Türen und Schubladen gemeistert wurde.
Die mittlere Trennwand ist einseitig versetzt: die Tiefe der festen Fachböden beträgt 380 mm, die der Schubladen dagegen 554 mm. Sie haben aufgrund der schrägen Mittelseite eine reizvoll trapezförmig gezinkte Seite. Hinter der schräg verlaufenden Front der oberen Schublade verbirgt sich ein Absatz im Schubladenboden für mehr Rauminhalt. Reizvoll ist auch die diagonal ausziehbare Getränkeschublade, hier ist die Schubladenführung diagonal zwischen Korpusboden und Schubladenboden angebracht. Ein spannendes und gelungenes Meisterstück!

Ursula Maier, Stuttgart, Maître Ébéniste und Innenarchitektin BDIA. Die Unternehmerin hat ihren Betrieb um ein Einrichtungshaus sowie ein Büro für Innenarchitektur erweitert und 2007 an die vierte Generation übergeben.
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