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»Meistens zu wenig Platz« - dds – Das Magazin für Möbel und Ausbau

Meisterstücke
»Meistens zu wenig Platz«

Am Beispiel dieses gediegenen Flurmöbels, das in einer Singlewohnung durchaus seinen Zweck erfüllt, erklärt Ursula Maier aus ihrer langjährigen Erfahrung als Innenarchitektin, welche Anforderungen an universell nutzbare Garderoben gestellt werden.

Der Platzbedarf für die alltägliche Garderobe wird meist unterschätzt: In Wohnungen und Häusern werden die nötigen Nischen vergessen und sei es nur für eine ausreichend lange Kleiderstange. Mäntel und Jacken aller Art sollten auf Bügeln Platz finden, um die Passform zu bewahren. Regenfeuchte Kleidung braucht ringsum Platz zum Lüften. Als Gestalterin plane ich genügend Platz für Schuhe ein, von denen manche nach jedem Tragen gelüftet werden wollen – die Luftzirkulation innerhalb eines Schuhschrankes ist zu bedenken. Handschuhe und unterschiedlich große Schals sollten in Griffhöhe übersichtlich gelegt oder gehängt werden können. Stapel sollten dabei nicht auseinanderfallen. Günstig ist eine Schublade für Schlüssel und Geldbeutel, eine Lademöglichkeit für das Handy ist heute Standard. Wohin mit Hand- und Stofftaschen? Alltagsgegenstände sollten sich grundsätzlich so verstauen lassen, dass die Wohnung immer aufgeräumt aussieht! Daher achte ich darauf, dass eine offene Garderobe vom Wohnraum nicht eingesehen werden kann. Wie verhält es sich nun mit der vorliegenden Garderobe? In den geschwungenen Mantel aus Eiche sind weiß lackierte Korpuselemente eingesetzt. Die orthogonal betonte Linienführung mit den sinnvollerweise beidseitig gekehlten Griffleisten verschwimmt leider wieder durch die ebenfalls weiß abgesetzten Corianleisten und das Sitzkissen über der abgerundeten Schublade. Die feste Einteilung ist dazu bestimmt, Taschenlampe, Schirm, Hundeleine und Schuhlöffel aufzunehmen. Doch was, wenn sich Bedürfnisse ändern? Gut gelöst ist die Belüftung der Schuhlade über versteckte Fräsungen. Die originellen Ausklapphaken sind für das Überwerfen von Jacken geeignet, jedoch nicht für Kleiderbügel. Ich sehe das Stück als Single- oder Besuchergarderobe!


Ursula Maier, Stuttgart, Maître Ébéniste und Innenarchitektin BDIA. Die Unternehmerin hat ihren Betrieb um ein Einrichtungshaus sowie ein Büro für Innenarchitektur erweitert und 2007 an die vierte Generation übergeben.
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