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Kunst-Stück - dds – Das Magazin für Möbel und Ausbau

Meisterstücke
Kunst-Stück

Mit der Werkzeugkiste aus Padouk, Ebenholz und Leder in japanischer Manier wird man eher selten „auf Montage“ reisen. Ursula Maier sieht in der kunstvollen Kiste vielmehr einen Schrein zur Überhöhung der Handwerkskunst.

Diesem Holz-Kunst-Objekt aus der Meisterschule Ebern hat Daniel Therstappen eine Vielzahl möglicher Funktionen zugedacht – vielleicht in der weisen Voraussicht, dass manch einer die eigentliche und primäre Bestimmung „Werkzeugbehältnis“ als nicht mit der feingliedrigen Konstruktion vereinbar empfindet.

Wer allerdings jemals mit kostbaren Werkzeugen gearbeitet hat oder diese sogar besitzt (ich habe eine Sammlung japanischer Werkzeuge), wünscht sich dafür einen Raum zur behutsamen Aufbewahrung, zum Betrachten und zur praktischen Handhabung. Nur zu gut kann ich meinen Kollegen verstehen, der sich mit seinem Meisterstück diesen Traum erfüllt zu haben scheint. Als Schrein werden die Truhen ihren Platz in einer Stube finden, nebeneinander oder übereinander mit der doppelseitigen Gratleiste verbunden, auf einem Gestell oder mit einem fahrbaren Sockel.
Das Möbel ist auf Grund der stark reduzierten Rahmendimensionen leicht zu transportieren. Die Füllungen sind beidseitig mit Leder bezogen, Klappen werden durch Lederbänder gehalten. Ich denke an die Architektur japanischer Teehäuser, an japanische Schiebetüren und kunstvolle Hausaltäre …
Alle Massivholzverbindungen sind traditionell ausgeführt: geschlitzt und gezapft, überplattet, auf Gehrung gefügt, eckig und markant. Rund ist nur der Griff. Solche Massivholzverbindungen gibt es leider nur noch selten bei uns zu sehen. In Japan dagegen wird diese Tradition mit kostbaren Werkzeugen meisterlich gepflegt: Sägen mit handgeschmiedeten Blättern, archaisch in Bambus geheftet, Stecheisen aus mehrlagig beschaffenem Stahl, rasiermesserscharf geschliffen, Anreißwerkzeuge mit Schneiden statt Spitzen. Jedes dieser Werkzeuge findet in der Truhe von Daniel Therstappen einen würdigen Platz. Die Ausführung des Schreins bildet den Inhalt ab: Mit diesen Werkzeugen entstehen subtile Meisterwerke aus Holz. Die Symbiose von Form und Inhalt ist meisterhaft gelöst worden. Ursula Maier

Nehmen Meisterstücke unter die Lupe
Prof. Axel Müller-Schöll, Burg Giebichenstein, Hochschule für Kunst und Design Halle, Fachgebiet Innenarchitektur
Eckhard Heyelmann, Garmisch-Partenkirchen, Innenarchitekt und Dipl.-Designer, Schulleiter a. D.
Prof. Dipl.-Ing. Peter Litzlbauer, Staatl. Akademie der Bildenden Künste, Fachbereich Architektur und Design, Stuttgart
Ursula Maier, Markgröningen, Maître Ébéniste, Innenarchitektin BDIA, Dozentin FHT Stuttgart
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