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Kunst am Bau - dds – Das Magazin für Möbel und Ausbau

Meisterstücke
Kunst am Bau

Der besondere Reiz des Meisterstücks von Markus Leichtlen, Fachschule für Holztechnik Stuttgart, liegt in der Verwendung des Betons. Das hauptsächlich im Baubereich eingesetzte Material prägt hier die Anmutung des Möbels.

Eckhard Heyelmann, Garmisch-Partenkirchen, Innenarchitekt und Dipl.-Designer, Schulleiter a. D.

Das Regalsystem besteht aus drei Baugruppen. Die Gliederung der Front entwickelt sich aus der Addition eines Quadrats mit dem Lichtmaß von 340 mm zu einem Raster mit 3 x 3 offenen Feldern, die von einem Rahmen eingefasst werden. Als Regalfelder bieten sie in Verbindung mit den sechs gleich großen Einschüben vielfältige Aufbewahrungsmöglichkeiten. Der axialsymmetrische Aufbau und ein Raster als gewählte Ordnungsprinzipien für das Regalskelett führen zu einer eher statischen Wirkung der Form mit wenig ausgeprägtem Formkontrast, was sich auch durch eine andere Kombination der Einschübe nur bedingt ändern lässt. Diese Wirkung wird aufgelockert durch gestalterische Gegensätze wie offen/ geschlossen und hell/dunkel. Insbesondere die porige Struktur des grauen Sichtbetons und die gelblich graue bis violettbraune Streifung des geölten Nussbaumholzes sind sehr wirkungsvoll aufeinander abgestimmt. Dies gilt weniger für den Elfenbein-Farbton des Linoleums. Die Beschränkung auf zwei Materialien wäre für die angestrebte »Eindeutigkeit der Gestaltungselemente« konsequenter gewesen. Auch die Materialisierung der Leitideen »Hohe Funktionalität« und »Individualität« ist in einigen Punkten nicht gelungen. Eine Individualisierung der Konfiguration ist nur innerhalb des Betonrahmens möglich, der als solcher nicht erweiterbar ist und mit einem Gewicht von ca. 125 Kilo nicht gerade ein variables Bauteil darstellt. Beides beeinträchtigt die Funktionalität eines Systemmöbels erheblich, das leicht und schnell wandelbar sein sollte. Insgesamt zeigt das Meisterstück von Markus Leichtlen einen interessanten Ansatz für den ungewöhnlichen Materialeinsatz im Möbelbereich, der angesichts neuerer Entwicklungen (z. B. Faserbeton) weitere Anwendungen initiieren könnte.
»Interessanter Ansatz für die ungewöhnliche Verwendung von Beton im Möbelbau.«
Eckhard Heyelmann
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