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Auf einen Espresso ... - dds – Das Magazin für Möbel und Ausbau

Meisterstücke
Auf einen Espresso …

Die Espressobar von Caroline Szilagi kommt aus der Fachschule für Schreiner Garmisch-Partenkirchen. Prof. Axel Müller-Schöll hat sich kritisch mit Form und Funktion des Meisterstücks auseinander gesetzt.

Eine Espressobar für den Wohnbereich als Thema für das Meisterstück zu wählen ist eine gute Idee, die charmant Beobachtungen von Alltag und Zeitgeist kommentiert! Allerdings kommen mir bei dem hier vorgestellten Entwurf einige Zweifel. Frei stehend macht das Möbel wenig Sinn – denn die Rückseite einer Espressomaschine ist normalerweise nicht sonderlich attraktiv, und in der Regel benötigt sie auch Stromzufuhr von der Wand.

Um die Maschine bequem bedienen zu können, wäre eine höher angeordnete Abstellfläche besser. Auch der Tresen selbst ist mit 1135 mm eigentlich zu niedrig. In italienischen Bars ist er zwischen 1200 mm und 1300 mm hoch. Möglicherweise hat dies mit dem Aroma des Espressos zu tun, das so unmittelbar in die Nase steigt. In jedem Fall aber sind die Tassen- und Besteckauszüge viel zu weit unten deponiert. Warum ist dieser Kubus nicht direkt unter der Maschine angebracht? Das Bild des Mäanders für die Materialführung hat unbestritten seinen Reiz. Die ständige Malträtierung durch Staubsauger, Schuhe und Wischgeräte dürfte am unteren Boden jedoch nicht spurlos vorübergehen.
Gut gelöst sind der Kabeldurchlass und der Farbkontrast mit der dunklen Thermobuche und dem glänzenden kräftigen Rot, der dem dicken weißen Porzellan und feuerrot silbrigen Kaffeetüten einen selbstverständlichen und stimmigen Rahmen zu geben vermag. Apropos Rahmen: Statt den Mäander auf den Boden zu stellen, könnte man ihn vielleicht auch um 90° Grad gedreht an die Wand hängen – die quadratischen Kuben würden nach wie vor funktionieren. Viele Probleme wären damit gelöst: Man könnte die Höhe entsprechend der Körpergröße des Nutzers an Ort und Stelle festlegen und die unteren Flächen wären sauber vom Boden getrennt.
Neben der Kaffeemaschine wäre sogar noch Platz, um in der Gazzetto dello Sport die Fußballergebnisse vom Wochenende zu studieren – natürlich bei einer Tasse dampfendem Espresso!
Prof. Axel Müller-Schöll
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