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Manu factum – mit der Hand gemacht

Ausbildung
Manu factum – mit der Hand gemacht

Dirk Meurer beendete seine Weiterbildung zum Form- und Raumgestalter an der Fachakademie für Holzgestaltung Garmisch-Partenkirchen mit einer Punktlandung: Sein Schaukelstuhl schaffte es aus dem Stand in den Manufactum-Katalog.

Roger Mandl

Als Abschlussarbeit wird an der Fachakademie für Holzgestaltung in Garmisch-Partenkirchen ein Projekt aus den Bereichen Möbel oder Raumentwurf bearbeitet und oft nach der Planung auch umgesetzt. Aus einem zufälligen Kontakt mit der Firma Manufactum, bekannt als Bewahrer der guten und schönen Dinge, entstand für Dirk Meurer der Auftrag, im Rahmen der Abschlussarbeit im Sommer 2005 einen Schaukelstuhl zu entwickeln.
Gefragt waren handwerklich höchstes Niveau und zeitgemäßes Design für die Zielgruppe »arrivierte Midager jenseits der 50«. Massive und formverleimte Bauteile in handwerklicher Verbindung sollten Wertigkeit und Wertbeständigkeit signalisieren.
Gutmütige Kufe
Eine besondere Herausforderung war es, zur guten Form eine »gutmütige Kufe« zu entwickeln, die es gleichermaßen großen und kleinen, leichten und schweren Menschen ermöglicht, sich bequem zu setzen, im Sitzen locker zu schaukeln und sich ebenso leicht wieder zu erheben. Nach Versuchen in der Werkstatt entstand ein erster Prototyp in Esche. Die Details der Verbindungen wurden im Maßstab 1:1 entwickelt, und die Schaukelfunktion konnte überprüft werden.
Die endgültige Holzwahl fiel dann auf Kirschbaum – durchaus erwünscht sind dabei übrigens Assoziationen zu den Shaker-Möbeln aus Nordamerika. Die Formgebung vereint ein ergonomisches Sitzprofil mit hohem Wiedererkennungswert und dem Ideal einer leichten Erscheinung.
Die Nullserie
Nachdem der Prototyp stand und der enge Terminplan von neun Wochen sicher eingehalten werden konnte, war der Kopf frei für betriebswirtschaftliche Untersuchungen zur Nullserie. Nach Abwägung verschiedener Alternativen entschloss sich Dirk Meurer, die ersten Stühle selbst zu fertigen – einerseits um letzte eventuelle Verbesserungen umzusetzen und die Qualität selbst überwachen zu können, andererseits um wirtschaftlicher zu produzieren.
Sollte das Produkt am Markt erfolgreich sein, werden Kooperationspartner für die weitere Fertigung gesucht. Seit Ende September 2005 ist der Schaukelstuhl erhältlich. Manufactum vertreibt seine Produkte über den Versand (der Katalog ist legendär) und eigene Läden, in denen der Stuhl inzwischen zum Probeschaukeln angekommen ist.

Kontakt
Dirk Meurer, c/o Schreinerei Huber 86830 Schwabmünchen
info@huber-holzundraum.de Fachakademie für Holzgestaltung Garmisch-Partenkirchen www.fachschule-schreiner.de Das Projekt wurde betreut von Dipl. Designer Dirk Schellberg
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