Ausbildung
Gute Form aus Bayern
Die Landesauswahl der bayerischen Gesellenstücke war im November 2008 auf der Messe Heim und Handwerk in München zu sehen. Die Teilnehmer zeigten viel Gespür für gestalterische Trends und überzeugten mit eigenständigen Ideen.
Die bayerischen Gesellinnen und Gesellen sind gestalterisch am Puls der Zeit: Extrem dünne Fronten oder Auflagen prägen die eher puristischen Entwürfe, opulente Farben und extravaganter Materialeinsatz sind dazu ein ebenso populärer Gegenpol. Auch die in der Einrichtungsbranche aktuell so beliebten Äthanolfeuerstellen halten Einzug in die Gesellenstücke. Die Bayern beweisen damit bei aller landestypischen Tradition einen ausgeprägten Sinn für zeitgemäße Gestaltung. Dabei kommt auch die Freude am Experiment nicht zu kurz. Wenn man die Ergebnisse der Wettbewerbe in den letzten Jahren betrachtet, entbehrt es inzwischen jeder Grundlage, Tradition als Gegenspieler moderner Gestaltung zu betrachten.
Überzeugen konnten in München auch einige auf den ersten Blick nicht so extravagante Gesellenstücke: Durch funktionale Details oder Gestaltungs- ansätze, die »ausgereizte« Möbeltypen überraschend neu interpretierten. Es ist erstaunlich, welch hohes Niveau bei der Guten Form im Laufe der Jahre zum Standard geworden ist, eine Messlatte für die Qualität der Ausbildung. Es wäre allerdings vermessen, diesen Maßstab an jedes Gesellenstück anzulegen – wir zeigen ohne Frage eine Elite. JN
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