Mit über 200 Gesellenstücken hat die Tischlerinnung Berlin im Juni 2012 eine große Bandbreite der Gestaltung gezeigt, vom einfachen Nachtschränkchen bis zum exquisiten Einzelstück. Wir haben fünf Arbeiten ausgewählt; weitere folgen im November.
Ein Kaleidoskop der Themen und Gestaltungsvariationen war die Ausstellung der Gesellenstücke an der Marcel-Breuer-Schule in Berlin mit insgesamt 272 gelisteten Arbeiten. Besonders fiel die hohe Kompetenz der Berliner Auszubildenden im Umgang mit Massivholz auf: Sie beschränkt sich nicht auf die Verleimregeln, sondern ruft im heutigen Möbelbau in Vergessenheit geratene Spezialitäten auf den Plan, wie zum Beispiel die auf Gehrung abgesetzte Rahmenecke mit Schlitz und Zapfen oder den Aufzinker auf den Rahmen anstelle der Streifleiste. Wenn diese Kniffe auch immer weniger eine Rolle spielen im von Platten dominierten Möbelbau, stellen sie doch ein Zeugnis dafür aus, dass die Auszubildenden ihr Handwerk beherrschen – das fordert nach wie vor, Materialien im Sinne der ihnen eigenen Gesetze zu behandeln. Und was könnte darauf besser vorbereiten, als massives Holz zu bearbeiten?! JN
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Die kreativen Holzverformer
