Meisterliche Gesellen - dds – Das Magazin für Möbel und Ausbau

Was Meistern vielerorts nach der neuen Prüfungsordnung nicht mehr genehmigt wird, bauen die Bayern als Gesellenstück, als ob dem technischen Aufwand und dem handwerklichen Anspruch nach oben heraus keine Grenzen gesetzt sind. Die Ausstellung auf dem Messestand des Fachverbands Schreinerhandwerk zur Heim und Handwerk im Herbst 2010 konnte Fachleute und Endverbraucher gleichermaßen beeindrucken. Was für die einen Grund zur Freude ist, bereitet den anderen verständlichen Ärger: Wer die für ein Gesellenstück üblicherweise veranschlagte Zeit von 80 Stunden noch einhält, muss sich spätestens auf dem Landeswettbewerb Gute Form an den vermeintlichen »Meisterstücken« seiner Kollegen messen lassen. Das kann zu Frust und Enttäuschung führen und ist auch in der Jury umstritten. Sollen aber offensichtlich sehr aufwändige Stücke keine Chance mehr auf Prämierung bei der guten Form haben? Was tun, wenn es sich um exzellente Arbeiten handelt: die Elite mit Ignoranz strafen? Die Güte eines Entwurfs misst sich nicht an der Dauer seiner Umsetzung, die also auch kein Ausschlusskriterium ist. JN