Gesellenstücke: Gute Form Bayern
Für immer jung
Die Landeswettbewerbe zur Guten Form sind ein wunderbares Barometer für gestalterische Strömungen in der jungen Tischler- und Schreinergeneration. Noch deutlicher als anderswo treffen in Bayern Tradition und Experiment fruchtbar aufeinander.
Selten konnte sich die Landesjury in Bayern so einvernehmlich auf eine engere Auswahl der Stücke für die Preise und Belobigungen einigen wie im November 2011. Vielleicht, weil für jeden etwas dabei war: ein Klassiker in klarer Form und prima Holzauswahl, zwei gewitzte Kleinmöbel für Verfechter der 80-Stunden-Klausel, eine großartige eigenständige Interpretation des ewigen Themas Barschrank, die bekennende Barschrankverächter überzeugt hat, und eine interessante, weil mit einfachsten Mitteln gestaltete Variante zum Korpus mit auf Gehrung einschlagender Tür, der wandhängend häufig ein Kandidat für die gehobene Aufmerksamkeit der Jury ist. So häufig, dass man nach wirklich Neuem Ausschau halten muss. Das gab es auch zu sehen – zum Beispiel in Form mutiger Exkurse zum Thema Farbe, auf dieser Seite hier mit einem deutlichen Hang zum XXL-Style: Zweieinhalb Meter Fliederhecke mit Beleuchtung sind eine echte Ansage. Vielleicht braucht es diesen fulminanten Auftritt, um das Apfelgrün der vergangenen zehn Jahre endlich hinter sich zu lassen … JN
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