Vom Wasser inspiriert aber an Land vom Stapel gelaufen ist die »Arche Noah« von Markus Hübner. Wie Boote auch auf festem Boden eine gute Figur machen, zeigen wir auf der folgenden Seite … und riskieren einen neugierigen Blick in die Werft.
E ine aus 45 massiven Segmenten zusammengesetzte Röhre bildet die Grundform der »Arche Noah«. Die jeweils um vier Grad abgeschrägten Flanken aus Yellow Poplar erhalten ihre Geometrie durch eine Vorrichtung im Dickenhobel: Unterschiedlich dick, aber identisch breit ergibt sich eine außen zylindrische Röhre, die innen an einer Seite etwas Speck ansetzt. Die Längen der versetzt mit losen Federn verleimten Segmente sind bereits auf die spätere Gestalt des Rumpfes abgestimmt – so entsteht ein schräg quer geschnittener und zusätzlich am »Heck« trapezförmig gekappter Zylinder.
Markus Hübner hat seine Arche mit einem CAD-Programm konstruiert und ihren Rumpf mithilfe fotorealistischer Darstellungen optimieren können. Eine nützliche Hilfe bei komplexen Formen, die sich überwiegend aus gekrümmten Flächen zusammensetzen. Die Arche ist zwar mit konventionellen Maschinen vom Stapel gelaufen, das erforderte aber durchaus unkonventionelle Mittel, wie der Einblick in die »Werft« auf Seite 27 zeigt. Insbesondere der Rand, an dem die textile Liegefläche befestigt wurde, erforderte neben Hirnakrobatik virtuose Bearbeitungsschritte mit der Oberfräse und von Hand. Auf die CNC hat Markus Hübner dennoch nicht verzichtet: Für das Nacharbeiten der mit der Oberfräse angelegten Randfläche war eine präzise Zeichenschablone nötig. Die Daten für ihre am BAZ gefräste Kontur lieferte die CAD-Zeichnung des Rumpfes.
Die aus Ostamerika stammende Holzart Yellow Poplar oder Tulip Wood gehört zu den Magnoliengewächsen. Fast weißer Splint hat auch den Namen Whitewood in Umlauf gebracht. Das Kernholz (ohne eine echte Verkernung) ist grünlichgelb, kann aber auch dunkelgrüne, rötliche oder fast schwarze Streifen zeigen. JN
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Sind 15 cm ein Muss?
