Fasziniert von der Dreiteilung der Form, hat Fee Guber drei Stränge im Querschnitt gleichschenkliger Dreiecke mit einem Winkel von 120° innen zu einer Sitzfläche zusammengeführt und außen zu Beinen abgewinkelt. Diese verjüngen sich nach unten, ohne den dreieckigen Querschnitt und die Winkelgeometrie zu verändern. Das Ergebnis ist eine geometrische Skulptur, die in der Form eines dreibeinigen Hockers die formale Einheit von Sitzfläche und Beinen bildet. Das Objekt mit dem schlichten Namen 120° ist ganz aus Massivholz gefertigt und geölt. Heimische Hölzer und nachhaltige Fertigung in Deutschland gehören zum Konzept.
Die handwerkliche und maschinelle Fertigung in Kleinserie wurde mithilfe von Schablonen optimiert. Bei der Produktion entsprechender Stückzahlen ist jedoch auch eine CNC-gestützte Fertigung möglich. Diese würde die Produktionszeit und somit auch die Kosten weiter senken. Das Objekt 120° hat Fee Guber frei aus eigener Initiative entwickelt, unabhängig von ihrer Arbeit als Tischlergesellin und Weiterbildung zur Gestalterin im Handwerk an der Werkakademie Rohr: »Ich habe während meiner Ausbildung neben den handwerklichen Fähigkeiten und Fertigkeiten ein großes Interesse an Gestaltung entwickelt. Leider ist meine Gestalter-Ausbildung gerade aufgrund von Corona unterbrochen!« Wir zeigen weitere Arbeiten von Fee in einer der nächsten Ausgaben. –JN
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Ausgewählte Projekte von dds-Preis-Teilnehmern findet ihr unter ddsmagazin und #ddspreis auf Instagram! Der dds-Preis der Arthur Francke’schen Stiftung wird 2020 unterstützt von den Unternehmen Creative Partner, Festool, Häfele, Homag und Ostermann.
Fee Guber
Die Tischlergesellin arbeitet seit 2018 als Projektleiterin bei der Tischlerei Holzfreude in Butzbach und bildet sich zur Gestalterin im Handwerk weiter. Fee hat am dds-Preis 2020 teilgenommen.