Stühle zu bauen ist für Tischler und Schreiner eine Königsdisziplin, das weiß jeder, der sich dieser Herausforderung schon einmal gestellt hat. Elegant, stabil und bequem – diese drei Anforderungen unter einen Hut zu bringen, ist Katharina Gruber gelungen: Ihr Entwurf ist angelehnt an einen Kaffeehausstuhl der 1920er-Jahre. Die kubische Form stellt sich mit großer Leichtigkeit und stimmigen Proportionen in den Raum. Die Rückenlehne des Stuhls ist beidseitig mit lederummanteltem Federstahl gelagert und passt sich der Körperhaltung an. Hartes Robinienholz mit Zapfenverbindungen ermöglicht dünne Querschnitte und setzt durch die Sichtbarkeit der Verbindungen auch dekorative Akzente. Die filigranen Beine laufen konisch zu. Ein entsprechend gearbeiteter Tisch mit »schwebender« Platte nimmt die Form des Stuhls auf.
Das Ensemble ist 2017 an der Berufsfachschule für Schreiner in Berchtesgaden als Beitrag zum internen Danner-Wettbewerb entstanden: Das übergreifende Thema hieß »0,33 m3 freistehend«. Katharina Gruber hat den Tisch mit diesem Volumen konzipiert und stellt den Stuhl einfach darunter. –JN
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Ausgewählte Projekte von dds-Preis-Teilnehmern findet ihr unter ddsmagazin und #ddspreis auf Instagram! Der dds-Preis der Arthur Francke’schen Stiftung wird 2020 unterstützt von den Unternehmen Creative Partner, Festool, Häfele, Homag und Ostermann.
Katharina Gruber
Die Gesellin hat nach ihrer Ausbildung an der Berufsfachschule Berchtesgaden im Orgelbau und in der Theaterschreinerei gearbeitet und will nun Innenarchitektur studieren.
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