Bühne frei für die Helden von morgen

dds-Chefredakteur Hans Graffé (l.), Juror Frank Ackermann (2.v.l.) und Stiftungsvertreter Lorenz von Schintling-Horny (r.) mit den Preisträgern (v.l.n.r.): Michael Ruppert, Tobias Schneider, Kevin Gerstmeier, Robin Weidner, Nikolaus Liesendahl (in Vertretung von Theresa von Bodelschwingh)

1.Preis: Robin Weidner Schreinermeister, Student im Fach Produktdesign an der Hochschule Schwäbisch-Gmünd, Alter: 24, Preisgeld: 3000 Euro »Oft genügen kleine Dinge, um eine große Wirkung zu erzielen« schreibt Robin Weidner in seiner Bewerbung um den dds-Preis. Dass er ein Auge für diese kleinen Dinge hat, beweisen zahlreiche Projekte wie z. B. das Möbelsystem »Bendex«, bei dem aus einfachen Bauteilen mit Hilfe von Spanngurten unterschiedlichste Möbel entstehen. Darüber hinaus ist Robin Weidner kreativ mit der Kettensäge unterwegs und versteht es, auch fotografisch zu überzeugen. Alle Arbeiten zeugen vom intensiven Eintauchen ins jeweilige Tun, zeigen jedoch auch eine professionelle Distanz in der Auseinandersetzung mit dem Thema. Die Projekte, eine perfekte multimediale Bewerbung, sehr gute Zeugnisse und sein breites soziales Engagement machen Robin Weidner zum verdienten Sieger des dds-Preises 2013. Weitere Pläne: Auslandsaufenthalt, Masterstudium

Zwei- und dreidimensionales Gestalten: künstlerische Arbeiten von Robin Weidner mit Kamera und Kettensäge (rechts u. unten)

Möbelprojekt »Bendex«: Entworfen von Robin Weidner, geeignet für die Fertigung in Werkstätten für Menschen mit Behinderung (Mitte links und Mitte rechts)

Objekt »Spationator«, entstanden im Typografie-Unterricht der Hochschule (ganz rechts)

2. Preis: Michael Ruppert Schüler an der Fachschule für Holztechnik und Gestaltung in Hildesheim, Alter: 25, Preisgeld: 2000 Euro Russland, Mongolei, China, Namibia und viele weitere Länder: Vier Jahre lang war Michael Ruppert als Wandergeselle des Fremden Freiheitsschachtes unterwegs um Land, Leute und Beruf kennenzulernen. Die Jury möchte honorieren, dass hier jemand eine Tradition fortsetzt, die man – wenn überhaupt – noch mit Zimmerleuten oder Steinmetzen in Zusammenhang bringt, aber weniger mit Tischlern. Darüber hinaus überzeugt Michael mit handwerklich anspruchsvollen Arbeiten und guten Zeugnissen. Weitere Pläne: Gestalterausbildung, Selbstständigkeit

Im Lauf seiner Gesellenzeit hat Michael Ruppert zahlreiche anspruchsvolle Arbeiten im In- und Ausland ausgeführt

2. Preis: Theresa von Bodelschwingh Tischlergesellin bei Tischlerei Feinschliff, Bielefeld, Alter: 24, Preisgeld: 2000 Euro. Innungsbeste mit der Note 1,1, Preisträgerin bei der Guten Form, ehrenamtlich engagiert und eine klare Vorstellung von der Zukunft: Theresa von Bodelschwingh überzeugte die Jury durch ihre vielfältigen Begabungen und Interessen. Gestalterische Fähigkeiten treffen auf ein Interesse für CNC-Technik wie diverse Schulungszertifikate beweisen. Zeugnisse, Urkunden und ein Referenzschreiben des Ausbildungsbetriebes vervollständigen das Bild. Weitere Pläne: Studium an der Akademie für Handwerksdesign Gut Rosenberg

Das Gesellenstück von Theresa von Bodelschwingh wurde mit dem Sonderpreis Massivholz bei der Guten Form 2013 ausgezeichnet

3. Preis: Kevin Gerstmeier Schreiner-Azubi im 2. Lehrjahr bei der Schreinerei Baur, Herbrechtingen, Alter: 20, Preisgeld: 1500 Euro Ein Kajak, geschnitzt aus einem Pappelstamm oder Brillen aus formverleimtem Furnier: mit seinen gestalterisch und handwerklich ansprechenden Arbeiten hat Kevin Gerstmeier die Jury begeistert. Die Projekte lassen die intensive Auseinandersetzung mit der Aufgabe erkennen und Durchhaltevermögen bei der Umsetzung. Weitere Pläne: Meister- und Gestalterausbildung

Arbeiten von Kevin Gerstmeier: Kajak aus Pappelholz, CNC-gefräste Brillen aus formverleimtem Ahorn- und Padoukfurnier

3. Preis: Tobias Schneider Schreiner-Azubi im 1. Lehrjahr an den Schulen für Holz und Gestaltung, Garmisch-Partenkirchen, Alter: 20, Preisgeld: 1500 Euro »Das Arbeiten mit Holz macht mir einfach Spaß« schreibt Tobias Schneider in seiner Bewerbung. Er hat es geschafft, dass diese Begeisterung für die Jury spür- und sichtbar wurde: mit einer tollen Bewerbungsmappe, mit erfrischendem Motivationsschreiben und Fotos von eigenen kleinen Projekten wie Drechsel-, Schnitz- und Intarsienarbeiten. Weitere Pläne: Meisterausbildung, Fachplaner Licht, Selbstständigkeit

Drechseln und Schnitzen hat sich Tobias Schneider selbst angeeignet: Schale aus Zwetschgenholz, Kugelschreiber in diversen Holzarten, Jesuskind