Irgendwie ist es wie im Fußball: Alle geben ihr Bestes und am Ende liegen die Bayern vorn. Auch im Tischler- und Schreinerhandwerk sind die Deutschen Meisterschaften aber für niemanden ein Selbstläufer. Die Zeit ist knapp und die Fehlerwahrscheinlichkeit steigt mit dem Druck. In 19 Arbeitsstunden war ein Sideboard mit 20 Verbindungen anzufertigen, davon 12 handwerklich herzustellen.
Insgesamt 17 junge Handwerksprofis aus ganz Deutschland haben zwei Tage lang in den Werkstätten der Berufsbildenden Schulen (BBS) Ammerland in Bad Zwischenahn alles gegeben. Schnelligkeit, räumliche Vorstellungskraft, Präzision und praktisches Geschick waren gefragt – Fertigkeiten, mit denen die jungen Handwerkstalente im Wettbewerb um den Titel des Deutschen Meisters und in ihrem beruflichen Alltag punkten.
Die höchste Bewertung erreichte nach einhelligem Juryvotum Sebastian Moser aus Bayern. Ausgebildet wurde er in der Schreinerei Klein in Steingaden. Platz zwei ging nach Hessen an Elias Kleespies, der in der Schreinerei Sinsel in Jossgrund-Burgjoss ausgebildet wurde. Den dritten Platz sicherte sich Paul Weltis aus Baden-Württemberg. Er kommt von der Schreinerei Holz & Harmonie in Bonndorf im Schwarzwald.
Auch der Gastgeber ging nicht unvorbereitet in die Deutschen Meisterschaften – im Jahr 2017 fand der Wettbewerb schon einmal an den BBS Ammerland in Bad Zwischenahn statt. Für die Wirtschaftsregion ist die Bildungseinrichtung mit 2650 Schülerinnen und Schülern ein wichtiger Standort. Tischler können hier das in Niedersachsen optionale Berufsfachschuljahr absolvieren, geläufiger unter dem alten Namen BGJ. Ausbildungsbetriebe der örtlichen Innung schätzen es als Fundament der beruflichen Grundbildung. –JN
Live vor Ort
Auf allen Kanälen hat der Bundesinnungsverband Tischler Schreiner Deutschland (TSD) live aus Bad Zwischenahn über die Deutschen Meisterschaften im Tischler- und Schreinerhandwerk berichtet, auch mit Bewegtbild: