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Wohlgefühl im Verbund

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Wohlgefühl im Verbund

Ein bundesweit einmaliges Projekt hat Tischler Ulrich Müther mit Kollegen von anderen Gewerken gestartet: Die WellnessPartner sind die erste Kooperation in diesem Bereich.

Für Ulrich Müther ist Zusammenarbeit etwas Alltägliches: Schon 1981 gründete der Chef der Anton Müther GmbH in Haltern am See mit Kollegen von anderen Gewerken den Halterner Handwerkerverbund (HHV), eine der ersten Bauhandwerker-Kooperationen in Deutschland. Letztes Jahr war der heute 53-Jährige wieder an einer Pioniertat beteiligt: Mit sieben Handwerkerkollegen rief er die WellnessPartner ins Leben, eine bundesweit einmalige Kooperation.

„So sieht das Handwerk der Zukunft aus“, schwärmt Dirk Kurzawa, Kooperationsberater der Landesgewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks (LGH), die die den Prozess nachhaltig unterstützte. Dass die WellnessPartner den Nerv der Zeit treffen, zeigte schon ihr erster Auftritt bei der Aquanale in Köln 2003: Im wachsenden Markt häuslicher und öffentlicher Wellness-Oasen boten sie den Kunden den viel beschworenen „Service aus einer Hand“ und wurden mit erfreulichen Aufträgen belohnt. Das Leistungsspektrum der WellnessPartner umfasst Planung, Konzeption, Ein- und Umbau von Schwimmbädern, Saunen, Erlebnisduschen, Hausbars, Fitnessräumen und Wintergärten mit allem Drum und Dran. Gemeinsam können ganze Wohn- und Wellnesslandschaften gestaltet werden, ohne das man externe Dienstleister oder Lieferanten benötigt. Zum Team gehören Haus- und Elektrotechniker, Tischler, Garten- und Landschaftsbauer, Maler, Stuckateure, Fliesenleger, Schwimmbad-, Sauna- und Wintergartenbauer. Die Handwerker koordinieren die Arbeiten untereinander, sie sprechen Termine und Arbeitsabläufe ab. Dabei hat es die anspruchsvolle Kundschaft immer nur mit einem Partner zu tun.
Häufig ist das Ulrich Müther. Als gelernter Tischler, Architekt und Diplom-Wirtschaftsingenieur bringt er hohe handwerkliche, planerische und gestalterische Kompetenz mit ein. Vater Anton Müther hatte schon 1958 – mithin als einer der ersten – mit dem Saunabau begonnen. Heute beschäftigt das Unternehmen 20 Mitarbeiter, darunter zwei Tischlermeister in der Produktion, um die sich der Chef nicht mehr zu kümmern braucht. Ein „heißer Draht“ direkt zu den finnischen Säge- und Hobelwerken ermöglicht Müther den günstigen Einkauf der Rohprodukte für Qualitätssaunen. Daraus ergeben sich Kostenvorteile, die an die Kunden weitergegeben werden; diese stammen zu 80 Prozent aus dem gewerblichen Bereich (Freizeitbäder, Fitnessbetriebe, Hotels).
Beim Kampf um die Aufträge steht Müther oft in harter Konkurrenz zu großen Planungsbüros. Davon hat er sich jedoch nie abschrecken lassen, sondern seinen Betrieb entsprechend ein- und ausgerichtet. So arbeitet er eng mit der Hamburger Innenarchitektin Lore Gellersen zusammen, die die Planung übernimmt und ihn bei der Konzeption unterstützt. Müther bietet beispielsweise Wirtschaftlichkeitsberechnungen an und berät bei Finanzierung und Investorensuche. Auch nach der Fertigstellung ist er für seine Kunden als Berater und Problemlöser immer ereichbar. Dieses kundenfreundliche Konzept trägt Früchte. So setzte sich Müther erst kürzlich mit seinem Angebot bei einem interessanten Badprojekt in Süddeutschland durch.
Mut schöpft der Unternehmer auch aus der Erfahrung, dass es nicht nur Privatkunden, sondern auch die Auftraggeber von gewerbliche Projekten oft lieber mit „bodenständigen Leuten“ zu tun haben als mit großen Planungsbüros.
Den Pessimismus vieler Tischlerkollegen teilt er nicht. Für ihn ist „die Krise“ im Handwerk vor allem ein Kopf-Problem. Sein Rat: „Die Verbände sollten Psychologen losschicken, die den Handwerkern die Mutlosigkeit nehmen.“ Chancen gebe es am Markt zuhauf. Da sich dauernd alles ändere, müsse man eben selbst auch etwas Neues machen!
Die neuen Zeiten haben in seinem Betrieb längst Einzug gehalten. „Ohne Showroom läuft nichts mehr“, weiß der Unternehmer und präsentiert Saunen und Wintergärten in allen Variationen, dazu Fenster und Türen. Viel investiert er in seinen Internet-Auftritt. Die Seiten werden gut gepflegt, und bei Google steht seine Homepage meist ganz oben. Eine Mitarbeiterin ist ausschließlich damit beschäftigt, E-Mails zeitnah zu bearbeiten. Angebote werden möglichst innerhalb von 24 Stunden erstellt. „Ohne Internetpräsenz wären meine Chancen deutlich eingeschränkt“, sagt Ulrich Müther. Übers Internet kommt er an Kunden, die sonst unerreichbar wären – und diese an ihn: zum Beispiel jenes Mailander Unternehmen, das ihn jetzt per E-Mail zum Angebot für einen größeren Auftrag aufgefordert hat.
Die WellnessPartner sind für Müther das Tüpfelchen auf dem i, „weil die beteiligten Firmen so wie ein Großunternehmen auftreten können, ohne ihre Selbstständigkeit aufzugeben“. Das funktioniert aber nur, wenn die Partner kooperations- und netzwerksfähig sind. Futterneid ist fehl am Platze: Man muss nehmen können – und auch geben, wenn z.B. bei einem Auftrag mal nichts für den eigenen Betrieb herausspringt.
Ulrich Müther sieht sich und sein Unternehmen gut aufgestellt für die Zukunft. Großen Anteil daran hat die Wellness-Partnerschaft. Sie bietet Perspektiven, die ihn gelassen nach vorn schauen lassen. HWW

Kontakt
Haben Sie Fragen zu den WellnessPartnern? Ulrich Müther hilft gern weiter. Sie erreichen ihn über die Anton Müther GmbH Wintergärten, Glasanbauten, individueller Saunabau 45721 Haltern am See Tel.: (02364) 9374-30 Fax: (02364) 167183 Ulrich.Muether@muether.de
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