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»Wir kamen kaum hinterher«

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»Wir kamen kaum hinterher«

Zwei Plattensägen, die rund um die Uhr mit Material versorgt sein wollten – Ladeneinrichter Trend-Store konnte den Hunger der Sägen nur noch mit Mühe und Not stillen. Jetzt läuft der Zuschnitt stressfrei auf nur einer Säge und in nur einer Schicht.

Bisher lief der Zuschnitt in drei Schichten. Seit einem halben Jahr laufen bei Trend-Store in Greding jetzt die Plattensäge »FH 6« und das vollautomatische Plattenlager »VS 12« vom österreichischen Anlagenbauer Schelling Hand in Hand im Einschichtbetrieb.

Nur gelegentlich fallen hier jetzt mal Überstunden oder Sonderschichten an. Vorher arbeitete der Ladeneinrichter mit zwei Schelling-Sägen. Jeweils ein Maschinenführer bediente eine Säge, ein zweiter fuhr die Plattenstapel vom Lager zu den Sägen und wieder zurück. Erschwerend wirkte sich die niedrige Deckenhöhe aus. Den Engpass bildeten nicht die Sägen, sondern ihre Materialversorgung. Neben dem Staplerfahrer mussten immer wieder der Meister oder andere Mitarbeiter einspringen und Platten suchen oder herbeischaffen.
Trend-Store arbeitete damals zwar auch schon mit der Schelling-Zuschnittoptimierung »HPO«, konnte jedoch die Reste mangels einer Lagersoftware nicht effektiv nutzen. Große Reststücke kamen zwar zurück auf den Stapel, gerieten dort jedoch leicht in Vergessenheit und standen für den nächsten Optimierungslauf somit nicht mehr zur Verfügung.
Trend-Store beschäftigt auf 10 000 Quadratmetern Produktions-, Lager-, Büro- und Ausstellungsfläche 122 Mitarbeiter. Der Plattendurchsatz liegt bei 392 Halbformaten pro Tag. Die Fertigungslosgröße schwankt zwischen 1 und 500 Stück. Im Lager befinden sich aktuell 336 verschiedene Plattensorten. Vom Auftragseingang bis zur Auslieferung dauert es in der Regel nur zehn Tage.
»Die Säge hat uns alle vor sich hergetrieben. Wir kamen kaum hinterher. Ein Weiter-so hätte uns kaputtgemacht«, sagt Trend-Store-Geschäftsführer Hermann Kratzer. »Seit drei Jahren haben wir uns mit der Investition in eine völlig neue Zuschnittabteilung befasst. Die Wirtschaftskrise von 2009 hat den Investitionsentschluss zwei Jahre hinausgezögert. Zu Jahresbeginn haben wir dann das automatische Flächenlager samt Säge installiert.« Zunächst gab es Überlegungen das Flächenlager im bestehenden Gebäude unterzubringen. Das erwies sich jedoch als recht kompliziert, da der dreistöckige Altbau recht verwinkelt ist. Nach längerer Auseinandersetzung mit der Feuerwehr errichtete Trend-Store dann einen 30 x 13 Meter großen Anbau aus isolierten Blechelementen. Er bietet jetzt Platz für 3200 Platten, bzw. 32 Plattenstapel einschließlich zweier Kommissionierplätze. Aktuell lagern hier 1900 Platten. Die Einteilung sieht hauptsächlich Halbformatplatten mit etwa 2,80 x 2,10 Meter vor. Für 4,10 Meter lange Platten gibt es insgesamt vier Plätze und für Reste, nach verschiedenen Größen gestaffelt, fünf Plätze. Die Saugtraversen des Plattenhebers lassen sich in der Länge automatisch von 2100 bis 4100 und in der Breite von 1000 bis 2100 mm einstellen. Alle kleineren Reste lassen sich nur im Handlager unmittelbar hinter dem Sägeführer aufbewahren. Je nachdem, ob ein Kopfschnitt anfällt oder nicht, sind die Platten um 90° gedreht auf die Maschine aufzulegen. Dafür ist der Saugheber mit einer Drehvorrichtung ausgestattet.
Die neue 4,30 Meter lange Plattensäge FH 6 bewältigt jetzt in einer Schicht das Pensum, das vorher eine Säge im Dreischichtbetrieb und eine weitere im Einschichtbetrieb erledigt hat.
Hermann Kratzer erstellte für das Investitionsvorhaben ein Pflichtenheft, nach dem er mehrere Angebote einholte. Die Entscheidung fiel auf Schelling, weil er mit den Vorgängermodellen sehr zufrieden war, er mit der Optimierungssoftware und der Maschinensteuerung vertraut ist und alle Softwareverknüpfungen bereits funktionieren. Ein Argument, das für Schelling sprach, war die automatische Etikettierungseinheit am Plattenschieber, die vor dem Zuschnitt in Aktion tritt, sodass es kein Problem mit dem Sägestaub geben kann.
Einen weiteren Vorteil sieht Hermann Kratzer in der Drittschnittautomatik von Schelling. Mit einem Dritt- oder Nachschnitt lässt sich nach dem Längsaufteilen eines Plattenstreifens ein schmäleres Teil erzeugen. Das erhöht die Materialausbeute gegenüber der reinen Buntaufteilung, führt aber zu mehr Arbeitsaufwand. Die Nachschnittautomatik minimiert diesen Aufwand, indem die Zuschnittoptimierung die Nachschnittteile der Größe nach sortiert in das Streifenende legt und die Säge die Drittschnitte als erstes vor dem Abtrennen des Streifens erledigen. Am Ende des Drittschnitts taucht das Sägeblatt einfach ab. Beim Schnittauslauf entsteht ein kleiner Längsabfall, der bei der anschließenden Queraufteilung automatisch herausgekappt wird.
»Wir haben alle Investitionsziele erreicht. Die M ontage und Inbetriebnahme der Anlage erfolgte in nur zwei Wochen bei laufendem Betrieb. Danach benötigten wir eine Woche in drei Schichten, um unsere Platten einzulagern«, resümiert Hermann Kratzer. Zufrieden äußert sich auch der Abteilungsmeister Klaus Hussendörfer: »Der Engpass Zuschnitt ist beseitigt, die Säge wartet nie mehr auf Material. Mit der Handresteverwaltung kommen wir gut zurecht. Ich habe die Mindestgröße für ein aufzubewahrendes Reststück so gewählt, dass das Regal gerade reicht. Zu- und Abgänge halten sich die Waage.« GM
»Die beiden Sägen haben uns alle vor sich hergetrieben. Ein Weiter-so kam nicht in Frage!«
Hermann Kratzer
»Die Materialversorgung läuft jetzt stressfrei. Nur die kleinen Reste müssen wir noch manuell einlagern.«
Klaus Hussendörfer

Kontaktakdressen
Anwender: Trend-Store Shop Creation GmbH, 91171 Greding, Tel.: (08463) 902-0, Fax: -500, www.trendstore.de
Maschinen: Schelling Anlagenbau GmbH, A 6858 Schwarzach, Tel.: +43 (5572) 396-0, Fax: -177, www.schelling.at
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