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Since 1901: die dds-Story

Since 1901: die dds-Story
Wie wir wurden, was wir sind

Seit 1901 begleitet dds das Tischler- und Schreinerhandwerk in Deutschland. Das Aussehen des »illustrierten praktischen Fachblattes« (O-Ton erste Ausgabe) hat sich seitdem immer wieder gewandelt, der Anspruch, die Branche mitzugestalten, ist geblieben.

Das Jahr 1901 markiert den Beginn des 20. Jahrhunderts. Zum ersten Mal werden die Nobelpreise vergeben, auf der Südhalbkugel gründet sich mit Australien eine neue Nation, in Berlin eröffnet das Pergamonmuseum. Eine Zeit, in der auch die Fachzeitschrift »Der Deutsche Möbel- und Bauschreiner« gegründet wird. Im Januar 1901 erscheint in Stuttgart zum ersten Mal dieses »illustrierte Fachblatt für die gesamte Möbel- und Bauschreinerei und verwandte Geschäftszweige«. Ein »gewerbliches und industrielles Publikationsorgan ersten Ranges« soll die Zeitschrift werden und so stellen die Herausgeber weiter fest: »Ein derartiges populär gehaltenes, praktisches und nützliches Fachblatt fehlte bisher dem Schreiner. Unsere Zeitschrift ist nun berufen, diese Lücke auszufüllen und einen geistigen Sammelpunkt zu bilden für alle Fachgenossen, für die unparteiische und zweckdienliche Erörterung aller Angelegenheiten von Belang, die das Schreinerhandwerk betreffen«.

In den folgenden Jahren entwickelte sich das Blatt zu einem wichtigen Organ der Branche, sicher nicht zuletzt dank der Mitwirkung »hervorragender Fachmänner«, wie schon die allererste Ausgabe versprochen hatte. Es übersteht den Ersten Weltkrieg und die Wirren der Revolution. 1923 erwirbt eine Tochter der Deutschen Verlags-Anstalt in Stuttgart das Blatt. 1943 werden verschiedene Zeitschriften des Holzgewerbes zum Einheitsorgan »Das Deutsche Tischlerhandwerk« zusammengefasst. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs erfolgt dann der Zwangszusammenschluss mit den wenigen übrig gebliebenen Fachblättern zum »Nachrichtenblatt für das deutsche Tischlerhandwerk«. Dieses wird 1945 eingestellt.

Erst 1949 kann der »Süddeutsche Möbel- und Bauschreiner« mit der Genehmigung der Besatzungsbehörde in der Deutschen Verlags-Anstalt in Stuttgart wieder erscheinen.

Da die Fachzeitschrift inzwischen weit über den süddeutschen Raum hinaus verbreitet ist, gibt sie sich 1961 den neuen Namen »Der Deutsche Möbel- und Bauschreiner«. Während in Berlin die Mauer gebaut wird, halten im Möbelbau neue Formen, Farben und Materialien Einzug. Kunststoffe werden zunehmend teil des Arbeitsgebietes des Schreiners, ab 1963 lautet daher der Untertitel der Fachzeitschrift »Holz und Kunststoff im Betrieb«. Ab 1969 kooperiert der Verlag mit der »Bayerischen Schreinerzeitung«.

1970 markiert das Jahr, in dem die Marke »dds – der deutsche schreiner« geboren wird. Nach und nach hält zunehmend Farbe Einzug ins Heft. Mitte der Siebziger ist dds offizielles Organ vieler Schreinr- und Tischler-Landesverbände sowie des Bundesverbandes für das holz- und kunststoffverarbeitende Handwerk. Inhaltlich geht es mittlerweile nicht mehr nur um Technik und Gestaltung, es finden z. B. betriebswirtschaftliche Themen ins Heft und auch die Unterhaltung in Form der obligatorischen Rätselseite kommt nicht zu kurz. Unterschiedliche Anforderungen und technische Entwicklungen prägen das Gesicht und den Inhalt der Fachzeitschrift in den 80erJahren immer wieder neu.

Der »Schreiner« hieß auch früher im Norden schon »Tischler«, 1984 zieht man bei daher dds die Konsequenzen und gibt sich den Namenzusatz »der deutsche schreiner und tischler«. »Na endlich!« wird vermutlich mancher norddeutsche Kollege dazu gesagt haben. Mit Beginn der 90er-Jahre macht dds einen Sprung und erweitert das Angebot erstmals über die Fachzeitschrift hinaus: Neben Fachbüchern werden bereits 1992 erstmals Fachinformationen im Bewegtbild angeboten: »dds-Video« erscheint vierteljährlich und ist wie das Heft im Abo zu beziehen.

Auch Leserreisen werden ins Programm aufgenommen, so geht es u. a. nach Italien, New York, Kanada und Südafrika. Mit dem zunehmenden EDV-Einsatz in der Holzbranche bietet dds CAD-Kurse an und vertreibt auch gleich die passende Software dazu. Das Heft selbst bleibt jedoch die Basis. Entsprehend dem vorherrschenden Zeitgeist wird es immer magaziniger und wird folgerichtig 1996 umbenannt in »dds – das magazin für möbel und ausbau«.

1997 schließlich, vor knapp einem Vierteljahrhundert also, wird dds-online geboren. dds ist damit das erste Fachmedium der Holzbranche, dass die Möglichkeiten des Internets auszuloten beginnt. Mit dds-[vju] wird in diesen Jahren auch ein Magazin speziell für Auszubildende entwickelt, das fortan dem Heft bis zu sechsmal im Jahr beiliegt. Das 100-jährige Jubiläum von dds wird 2001 mit einem liebevoll gestalteten Jubiläumsheft begangen, Kunden, Mitarbeiter und Freunde des Hauses treffen sich zu einer großen Abendveranstaltung im Marmorsaal in Stuttgart.

2004 ist ein Jahr des Umbruchs: Die Deutsche Verlags-Anstalt verkauft ihre Fachzeitschriften an die Konradin Verlagsgruppe in Leinfelden. dds wechselt so nach gut 80 Jahren wieder den Besitzer und befindet sich fortan mit den Kollegen vom »BM« unter einem Dach. Zunächst von allen Seiten kritisch beäugt, entwickelt sich die Marke dds trotz oder wegen der neuen Konstellation munter weiter. Das Onlineangebot wird weiter ausgebaut, Tests und Marktübersichten erstellt, Messen besucht und begleitet, Wettbewerbe und Workshops veranstaltet, Newsletter verschickt und vieles mehr.

2012 wird, unterstützt von Partnern aus der Industrie, der »dds-Preis der Arthur Francke’ schen Stiftung« ins Leben gerufen. Der mit 12 000 Euro dotierte Nachwuchspreis fördert junge Talente im Tischler- und Schreinerhandwerk. In den vergangenen Jahren konnte der Schreinernachwuchs so mit fast 90 000 Euro finanziell unterstützt werden.

2021 ist dds auf den unterschiedlichsten Kanälen präsent: als Printprodukt, per Newsletter, im Internet sowie auf Facebook, Youtube und Instagram. Und natürlich live zu erleben: auf Reportage beim Schreiner vor Ort, auf Messen (so es sie denn wieder gibt) und Veranstaltungen. Die Mitwirkung »hervorragender Fachmänner und -frauen« ist nach wie vor eines der Markenzeichen von dds – daran hat sich auch in 120 Jahren nichts geändert.


dds-Chefredakteur Hans Graffé ist seit 1997 Teil der dds-Geschichte. Der vorliegende Text ist die Aktualisierung und Fortschreibung eines Beitrages seines Vorgängers Ulrich Müller, den dieser zum 100. Geburtstag von dds verfasst hatte.

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