Von Beginn an ist es das Konzept der 1990 gegründeten Werft HanseYachts AG mit Stammsitz
in Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern), in Technologie und Design anspruchsvolle aber dennoch einfach zu bedienende Eigneryachten zu bieten – und das zu einem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis. Der zukünftige Eigner einer Yacht soll zudem auch seine persönlichen Vorstellungen für das gute Stück mit einbringen können. Damit das funktioniert, versteht sich die Werft selbst als pragmatische Plattform für hochkomplexe Infrastrukturen. So beherrscht sie
von der Planungsphase an bis zur Herstellung jedes kleinste Detail.
Das erfordert flexible und hocheffiziente Produktionsprozesse mit Fertigungseinrichtungen, die einen durchgehenden sowie auch konzertierten Bearbeitungsdurchlauf gestatten. Jüngst haben
nun die Produktionsverantwortlichen um Betriebsleiter Klaus Häcker eine Kurskorrektur für das Bekanten der Innenausbauteile vorgenommen und eine Maschine von Stefani, dem Spezialisten für Kantenanleimmaschinen in der italienischen
SCM Group in Betrieb genommen. Hanse Yacht hatte hierbei die Möglichkeit, das Grundgestell der Maschine Stefani S nach eigenen Vorstellungen zu bestücken. Und das sieht so aus: Die Bearbeitungsprogramme werden werkstückbezogen ausgewählt und die Kantenbänder aus einem automatischen Zwölffachmagazin bereitgestellt. Das mitgeorderte Nesting-Paket erlaubt es, bereits CNC-bearbeitete Werkstücke mit beispielsweise Topfbandbohrungen zu bekanten. Zudem verfügt die Maschine über
alle erforderlichen Finish-Aggregate. Die Radiusziehklinge setzt analog zum Profil des Bündigfräsaggregats ein. Beim viermotorigen Eckenrunden mit nur einem Aggregat (Automationspaket »Round 4«) erfolgt die Bearbeitung der Profile beziehungsweise Radien mit einem einzigen diamantbestückten Werkzeug im Durchlauf. Entsprechend dem vorgegeben Profil positioniert sich das Werkzeug pneumatisch für das Fräsen oben, unten, vorne, hinten. Diese Flexibilität ermöglicht das Automationspaket »Multiedge«. Es besteht aus einem flexiblen Werkzeugsatz und eignet sich für beliebig viele Dünnkanten und unterschiedliche Radien. Eine weitere Besonderheit ist ebenfalls die Leimstation »SGP« (Smart Glue Pot). Hiermit ist die gemeinsame EVA- und PU-Verarbeitung ohne Leimbeckenaustausch mit automatisiertem Kleberwechsel möglich. SGP verfügt noch über einen selbsttätigen Entleer- und Dosierzyklus (patentierter Leimaustritt-Verschluss). Die Leimmengendosierung erfolgt programmgesteuert analog der jeweiligen Kleberspezifikation. Je nach gewählter Kantenart wählt die Maschinensoftware »Maestro Pro-Edge« die erforderlichen Bearbeitungsstationen automatisch aus und aktiviert sie. Ebenso schaltet die Steuerung bei Kunststoffoberflächen oder nach Benutzervorgabe die Sprüheinrichtung mit Trenn- und/oder Gleitmittel oder Reinigungsflüssigkeit zu. Ist das Werkstück bearbeitet, bringt es eine Rückholanlage zurück zum Maschinenbediener. Gleichzeitig wird noch angezeigt, ob, und wenn ja, welche Werkstückseite als nächste zu bekanten und auch, wie die Platte zu positionieren ist.
Dazu sagt Klaus Häcker: »Mir war zudem wichtig, dass ich jeden Tag ein Fertigungsprotokoll erhalten kann, das mir die Arbeitszeiten pro Bediener zeigt sowie auch eventuelle Ausfallzeiten mit Angabe der Ursache. Auch werden mir pro Aggregat die anstehenden Wartungs- und Serviceintervalle genannt. So habe ich praktisch jederzeit alles im Blick, was mit der Kantenanleimerei und dem vollautomatisierten Einsatz von unseren fünf Profilen zu tun hat«. So hat sich die bei HanseYachts grundsätzlich praktizierte enge Kooperation mit Lieferanten, in diesem Falle mit dem Maschinenhersteller SCM, ein weiteres Mal als signifikantes Synonym für die Wertigkeit der hergestellten Yachten bestätigt.
SCM Group Deutschland GmbH
72622 Nürtingen
Tel.: (07022) 9254-0, Fax: -311
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