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Schwere Bretter, leichte Arbeit

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Schwere Bretter, leichte Arbeit

Wie früher beim Plattenzuschnitt waren in der Massivholzabteilung der Schreinerei Eibl starke Männer gefragt. Zuerst brachte eine Säge-Lagerkombination den Plattenzuschnitt auf Vordermann. Mit einer Längsschnittsäge läuft jetzt auch der Massivholzzuschnitt ganz leicht.

Obwohl Beate Krych keine außergewöhnlichen Kräfte aufbringt, kommt sie mit dem Massivholzzuschnitt in der Schreinerei Eibl bestens zurecht. Aus dem Kragarmregal holt sie mit dem Gabelstapler 50 mm dicke und 4,5 m lange Buchenholzbohlen zur Kappsäge, nimmt dann mit dem Vakuumhebegerät Jumbo von Schmalz ein Brett auf, bewegt es auf den Tisch der Kappsäge, führt einen Schnitt aus und bringt den langen Abschnitt ebenfalls mit dem Jumbo auf die in Verlängerung des Kappsägentisches aufgestellte neue Untertischlängschnittsäge. Das Brett ist zwar bereits besäumt, hat sich aber wohl beim Trocknen verzogen. Also richtet sie es unter der Laserlinie für einen neuen Besäumschnitt aus, lässt es los und startet mit dem Fußpedal den Sägezyklus. Der Druckbalken samt Schutz und Absaughaube senkt sich. Den Vorschub legt sie nach Gehör fest. Je tiefer sie das Pedal drückt, desto schneller fährt die Säge. Sie hebt den Fuß vom Pedal, das Aggregat senkt sich und fährt nach links in die Parkposition. Sie tippt die Schnittbreite ein, schiebt die frisch besäumte Brettkante gegen die Anschlagklötze und tritt wieder das Pedal. Vor dem Schnitt hatte sie das Pedal und den Touchscreen entlang der Schnittlinie so verschoben, das sie in der Mitte der 3 m langen Bretter steht. Aus dieser Position kann sie diese am leichtesten bewegen.

Material- und Arbeitsfluss im Visier
Der Auslöser für den Kauf der Längsschnittsäge war das 2014 angeschaffte automatische Plattenlager der Firma Bargstedt, die inzwischen Homag Automation heißt, in Kombination mit einer Plattensäge von Holzma (siehe »Suchst du noch oder sägst du schon?, dds 7, 2014, Seite 48). Der Arbeitsfluss hat sich damit so verbessert, das Josef Eibl in seiner Schreinerei im niederbayrischen Aham bei Landshut mit knapp 30 Mitarbeitern neben dem Plattenzuschnitt nun auch die Massivholzabteilung unter die Lupe genommen hat. In Spitzenzeiten verarbeitete die Schreinerei jährlich rund 100 m3 Massivholz, aktuell vielleicht 15 bis 20. Mittelfristig peilt die Schreinerei einen Jahresdurchsatz von etwa 50 m3 Massivholz an. Vor zwei Jahren hatte sie den Auftrag, ein kleines Hotel auszubauen. Jedes Zimmer sollte mit dem Massivholz einer bestimmten Baumart eingerichtet werden. Das Bild links zeigt einen massives Nachttisch aus diesem Hotel.
Josef Eibl war zwar klar, dass sich Platten einfacher verwalten lassen, als einzigartige Bretter mit Rissen und Ästen. Obwohl sich die visuelle Holzauswahl im Handwerksbetrieb nicht automatisieren lässt, wollte er zumindest einen stringenten und ergonomisch leicht zu handhabenden Arbeitsfluss ermöglichen.
Schluss mit gefährlicher Plackerei
Wie bisher möchte Eibl das Massivholz weiterhin auftragsbezogen einkaufen und nur das übriggebliebene Holz einlagern. Die 20 Jahre alte Untertischkappsäge arbeitet immer noch tipptopp. Zum Längsauftrennen benutzten die Mitarbeiter bisher eine Formatkreissäge. »Es war immer eine furchtbare Plackerei, die schweren Bohlen auf die Säge zu bringen und dann den Schlitten zu schieben. Trotz Schutzhaube ist meinen Mitarbeitern immer wieder mal ein Spreißel um die Ohren geflogen. Ich hatte Angst, dass mal jemand ausrutscht«, sagt Josef Eibl. Also suchte er eine neue Säge. Eine Mehrblattdurchlaufsäge schloss er aus, weil diese für größere Leistungen ausgelegt sind. Eine Untertischlängssäge entsprach genau seinen Vorstellungen. Für solche Sägen gibt es nur eine Handvoll Anbieter. Josef Eibl hat sich mit jedem befasst. Seine Wahl fiel auf die »Jirimac Futura Top« von Jirimac by Stoll mit Sitz im badischen Steinen. Gemeinsam mit einem Freund, der Zimmermann ist, bestellten sie gleich zwei Sägen, eine 9 m lange für den Zimmermann und eine 6,5-m-Ausführung für den Schreiner. Jirimac hat die Säge auf Eibls Wünsche ausgelegt: Die Schnittlänge von 6,3 m benötigt er für Kisten mit Zulieferware, die Eibl für Häfele fertigt. Statt einer durchgehenden Pedalstange hat er sich ein komfortableres mobiles Pedal gewünscht, ebenso einen seitlich verfahrbaren Touchscreen sowie Programme zum Nuten oder Schneiden von Anleimern.
Investitionsziel vollständig erreicht
»Die Massivholzabteilung war unser Stiefkind. Das haben wir jetzt geändert. Massivholzaufträge laufen jetzt routiniert, unkompliziert und vor allem mit nur einer Person, die nicht einmal besonders kräftig sein muss. Jirimac hat für jeden unserer Wünsche eine Lösung gefunden. Die Maschine hat ein unschlagbares Preis-Leitungs-Verhältnis und arbeitet exakt so, wie ich mir das wünsche«, sagt Josef Eibl. –GM

Kontakt

Anwender: Josef Eibl GmbH, 84168 Aham, www.eibl-gmbh.de
Säge: Jirimac by Stoll Maschinenbau GmbH, 79585 Steinen, www.jirimac.ch
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