Allgemein
Rückblick Hobelmeisterschaft
Wer hobelte den dünnsten Span? Im Oktober 2008 fand in Bernried die erste deutsche Hobelmeisterschaft statt.
Die »Kezouroukai« ist in Japan seit Jahren ein bedeutendes Ereignis unter Holzhandwerkern. Harald Welzel, Experte japanischer Werkzeuge und Schreinerkunst, hat das Hobel-Event nun auch in Deutschland organisiert. Die Regeln sind einfach: Teilnehmen darf jeder. Gehobelt wird mit Handhobeln jeglicher Art ein Kantholz aus Tanne, Fichte, Kiefer oder Lärche, 45 mm breit und 1300 mm lang. Gewonnen hat, wer den dünnsten zusammenhängenden Span hobelt. Das gelang in Bernried Peter Winklhofer, gefolgt von Walter Dressel und Werner Wolf auf Platz zwei und drei. Ihre Ergebnisse ließen sich laut Veranstalter durchaus mit denen der japanischen Hobelmeister vergleichen. Nur knapp die Hälfte der teilnehmenden Hobler waren Schreiner. Die anderen beschäftigen sich mit Holzbearbeitung aus »Liebhaberei«. Spiegelt die geringe Beteiligung von Schreinern, dass bei uns traditionelle Techniken weitgehend dem Druck des Marktes gewichen sind? Den Veranstaltern ist es ein Anliegen, alte Handwerkstechniken vor dem Aussterben zu bewahren und ihnen in Politik und öffentlichem Bewusstsein den Status von Kulturdenkmälern zu verleihen. Dafür kann ein regelmäßig stattfindendes Event in einer Region wie dem Bayerischen Wald, die das Handwerk traditionell hoch bewertet, durchaus sensibilisieren. Ganz in diesem Sinne wird bereits an der Vorbereitung der Hobelmeisterschaft 2009 gearbeitet. Sponsoren sind willkommen! Kontakt: harald.welzel@t-online.de
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