Mario Pinkpank leitet die Meisterschule der HWK Berlin und ist Mitglied der Prüfungskommission. Wie kommen dort Lehrer, Meisterschüler und Prüfer mit der MPVO zurecht?
Herr Pinkpank, eine neue Prüfung macht erst einmal Arbeit.
Stimmt. Wir haben neue Fragen erarbeitet, auf Handlungsfelder umgestellt und kein Multiple Choice mehr. Aber es war an der Zeit, frischen Wind in die Prüfung zu bringen.
Was hat sich in Ihrer Funktion als Prüfer geändert?
Wir nehmen nun die Rolle eines Kunden ein. Wir sagen niemandem, damit kommen Sie in der Prüfung nicht durch. Die Machbarkeit wird in der Meisterschule am Entwurf geprüft. Für fachliche Richtigkeit gibt es von uns keine Korrektur mehr.
Erst in der Bewertung?
Da reagieren wir auch wie ein Kunde: Wenn es der Prüfling schafft, seine Arbeit in goldenes Papier zu verpacken, honorieren wir das.
Zum Schwierigkeitsgrad des Meisterprüfungsprojektes …
… sagen wir den Leuten, wir wollen keine Gesellenstücke sehen, haken aber auch keine Verbindungen ab. Es gibt auch einfache Kundenaufträge. Wenn jemand seine Sache gut verkauft und fachlich ordentlich ausführt, ist das für mich in Ordnung.
Halten sich Ihre Schüler an den vorgegebenen Zeitrahmen?
Viele wollen mehr machen und das akzeptieren wir auch. Wenn jemand eine komplette Schrankwand baut, legen wir vorher fest, was davon bewertet wird.
Und das funktioniert immer?
Na ja, da müsste ich lügen. Wenn in der Nachkalkulation genau die Zeit der Vorkalkulation steht, weiß jeder, das stimmt niemals. Stärker bewerten wir aber das Verkaufsgespräch.
Wie lange haben Sie in Berlin für die Umstellung gebraucht?
Wir sind immer noch dabei – mit jeder Prüfung lernt man dazu. Wir danken Herrn Pinkpank für das Gespräch! JN
»Es war an der Zeit, frischen Wind in die Prüfung zu bringen.«
Mario Pinkpank, Leiter der Meisterschule Berlin
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Einbruchhemmende Türen aus Holz
