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Minimalistische Gebrauchsgegenstände

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Minimalistische Gebrauchsgegenstände

Eine Erfolgsstory vom Niederrhein: Jochem Reichenberg und Volker Weiss ist es gelungen, in nur wenigen Jahren einen internationalen Kundenkreis aufzubauen. Ihre Gartenmöbel stehen bei Rolex in Chicago, im Königshaus in Riyadh, bei Fendi in Sabaudia, in der Botschaft der Niederlande in Ankara…

Jochem Reichenberg ist Tischlermeister, nicht Designer – und darauf legt er Wert. „Ich mache kein Design, sondern von meinem Standpunkt aus gute Entwürfe. Ich bin Handwerker und glaube, dass die Ursprünge des Designs im Handwerk liegen.“ Seine Gartenmöbel versteht er als minimalistische Gebrauchs- gegenstände.

Zusammen mit dem Tischler Volker Weiss gründete Jochem Reichenberg im September 1990 das Unternehmen Reichenberg und Weiss. Neben der Konzeption innovativer Einzelmöbel wurden 1991 die ersten Gartenmöbel zur Serienreife entwickelt. Über den Verband kreativer Inneneinrichter entstand der Kontakt zu 60 Einrichtungshäusern als Vertriebspartner. Heute operiert das Unternehmen weltweit. Die Kollektion wurde seit ihrer Markteinführung mehrfach ausgezeichnet und gehört zu den ständigen Exponaten des Museums für Angewandte Kunst in Köln.
Reichenberg: „Die Besonderheit unseres Unternehmens liegt in seinen handwerklichen Ursprüngen. Anders als viele Möbeldesigner generieren wir unsere Entwürfe nicht aus Hochschulstoff, sondern aus praktischen Erkenntnissen.“ Der Gestaltungsansatz war und ist das Hinterfragen und neue Definieren vom Zusammenhang zwischen Form und Funktion. Das Ziel ist die Beschränkung der formalen Mittel, nicht in ihrer Vielfalt, sondern auf funktionale und formale Notwendigkeiten.
Vor 14 Jahren war die geradlinige Gestaltung bei Gartenmöbeln noch ein absolutes Novum und die Ästhetik von Reichenberg und Weiss in der Formensprache einzigartig. Der Impuls zu diesem Vorstoß kam nicht aus dem luftleeren Raum, sondern aus dem Möbelhandel selbst – ein wesentlicher Faktor auf dem immer steinigen Weg der Vermarktung. Über die Idee einer puristischen Gartenmöbelkollektion sprach Jochem Reichenberg mit Lothar Schröer, der, international erfahren, in NRW drei Möbelhäuser führte und dem Verband „Kreative Inneneinrichter“ angehörte. Reichenberg traute ihm eine zielsichere Einschätzung zu. Schröer war begeistert und übernahm die Vermarktung …
Nicht alle waren gleichermaßen euphorisch. Die puristische Gestaltung kam bei Architekten hervorragend an, über Jahrzehnte auf Idylle getrimmte Händler und Kunden waren zögerlich. Wenn die Werbemittel die Architekten ästhetisch ansprachen, waren sie für viele Endkunden einfach zu abstrakt. Inzwischen gibt eine illustre Liste mit internationalen Referenzen jenen Entscheidungssicherheit, die in der formalen Beurteilung unsicher sind.
Reichenberg ist Handwerker geblieben
Die Grundlage seiner Entwürfe sei eine fundierte handwerkliche Ausbildung im traditionellen Möbelbau, sagt Jochem Reichenberg. Erst die Kenntnis von der Bedeutung sämtlicher Bauteile eines Möbels, über die Materialauswahl bis zum Beschlag, erlaube ihm die präzise Reduzierung der Konstruktionsmittel.
Vom unerwarteten Einsatz dieser Mittel, hochwertigen Materials und dessen handwerklicher Verarbeitung leben die Möbel. Jedes Konzept wird über Monate hinweg auf Sinn und Folgerichtigkeit überprüft, verändert und perfektioniert. Der Gestaltungsansatz bleibt sichtbar und für den Betrachter nachvollziehbar, er macht den Charakter des Möbels aus.
Gab es vor 14 Jahren fast ausschließlich Teakmöbel im gehobenen Segment, teilen sich Reichenberg und Weiss heute den „modernen“ Markt mit einer Reihe namhafter Hersteller. Das Unternehmen arbeitet mit überwiegend regionalen Zulieferern zusammen und kooperiert mit Vertriebsgesellschaften und freien Handelsvertretern in mehreren europäischen Ländern. Die Kollektion wird in die ganze Welt exportiert und kommt auch für den Weiterverkauf an Tischler- und Schreinerkunden in Frage. Für die nahe Zukunft ist die Markteinführung eines Programms für den Interieur- und Bürobereich geplant. Reichenberg und Weiss beschäftigen acht Mitarbeiter, darunter zwei Auszubildende. Kontakt: www.reichenberg-weiss.de JN
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