»Meine CNC rentiert sich«

Tischlermeister Jens Denhof freut sich heute Morgen über eine E-Mail von seinem neuen Partner Form.Bar by Okinlab. Mit ihm verbessert er die Auslastung seiner 2012 angeschafften CNC »Rover A4« von Biesse. Die Mail kündet einen Auftrag in Höhe von 1235,75 Euro an. Er loggt sich ein in den Partnerbereich von Form.Bar und lädt den Vorgang herunter. Dazu gehören Informationen über den Kunden, ein 3D-Modell des Produkts, sowie eine Zeichnung einer Rohformatplatte, in die alle Einzelteile für den Auftrag hineingeschachtelt sind.

Jens Denhof öffnet per Doppelklick zunächst das 3D-Modell. Es zeigt ein Regal aus kreuzüberblatteten, weiß beschichteten Multiplexplatten. Das Regal ist nicht wie üblich kastenförmig, sondern ein zum Raum hin bauchiges und eckenloses Gebilde. Mit der Maus packt er unten rechts den Unterboden und dreht das Regal im virtuellen Raum, sodass er es von allen Seiten betrachten kann und sagt: »Diesmal flattert ein außergewöhnlich schönes Exemplar eines besonders kreativen Kunden in unser virtuelles Fach für Auftragseingänge.«

Wahres Kundendesign

Der Architekt Nikolas Feth und der Diplom-Kaufmann und IT-Berater Alessandro Quaranta gründeten das Unternehmen Okinlab GmbH, Laboratorium für Architektur & Design als Start-up. Kernprodukt ist die 3D-Webanwendung Form.Bar. Damit können Endkunden ihre Möbel selbst entwerfen und spielerisch an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Form, Farbe und Material der vorgeschlagenen Designtypen kann er variieren. Voreingestellt sind lediglich die statischen, funktionalen und herstellungsbedingten Grenzen der Möbel. Sämtliche Änderungen des Designs sowie der Preis des Möbelstücks lassen sich in Echtzeit überprüfen. Im Anschluss an die Konfiguration erstellt Form.Bar automatisch ein Zuschnittmuster. Die Software übermittelt die Daten direkt digital an den produzierenden Schreinerbetrieb aus der entsprechenden Region. Dieser fertigt mithilfe von CNC-Bearbeitungsmaschinen die Einzelteile der hochwertigen Unikate. Der Kunde erhält sein Wunschmöbel in Form eines Holzstecksystems, das er leicht selbst zusammenbauen kann.

AV mit wenigen Mausklicks

Jens Denhof öffnet nun die DXF-Datei mit den in das Rohformat hineingeschachtelten Einzelteilen und sieht, dass er genau eine Roformatplatte benötigt. Die exakte Bezeichnung kopiert er in die Zwischenablage und bestellt die Platte bei seinem Händler, der ihn heute gegen Mittag ohnehin anfahren wird. Weil Jens Denhof für seine Rover mit Konsolentisch noch keinen Nestingtisch besorgt hat, schiebt er mit der Maus aus dem Nest heraus kleinere mit Saugern bewältigbare Einzelteilgruppen in sein CAM-Modul, das die CNC-Programme generiert. Nach der Mittagspause steht die Platte bereits an der CNC. Mit der Formatkreissäge teilt er sie grob auf, lässt die CNC-Programme laufen und schleift schließlich die Kanten an der Kantenschleifmaschine. Jetzt braucht er die Werkstücke nur noch verpacken und dem Spediteur übergeben.

Jens Denhof hat die 1904 gegründete Tischlerei 2011 vom Vater übernommen und die CNC angeschafft. Er beschäftigt zwei Facharbeiter und zwei Auszubildende. Ein Viertel des Umsatzes erwirtschaftet er mit Möbeln, den Rest mit Bautischlerarbeiten und CNC-Aufträgen für Kollegen. Zur Kooperation mit Form.Bar sagt er: »Ich habe mich für die Premiumpartnerschaft entschieden und habe damit deutlich größere Gestaltungsfreiheit als der Endkunde. Einige Aufträge kommen über die Form.Bar-Homepage, manchmal nehmen die Kunden den direkten Kontakt zu mir auf. Mit ihnen dann gemeinsam zu gestalten, macht mir Spaß. Natürlich freue ich mich über die zusätzliche Maschinenauslastung und werde, wenn das Geschäft weiter anzieht, in einen Nestingtisch investieren.«

dds- Redakteur Georg Molinski besuchte
die Tischlerei Jens Denhof im nordhessischen Vöhl-Buchenberg. Er fand einen vielseitigen und leistungsfähigen Betrieb vor und einen kreativen Netzwerker, der viele Standbeine pflegt.

»Mit Form.Bar laste ich meine
CNC besser aus, erziele Umsätze ohne groß zu akquirieren und vor allem ohne aufwendige Arbeitsvorbereitung. Außerdem bringt mir die Formbarkeit von Möbeln viel Spaß.«

Jens Denhof