Thomas Herres, Schreinermeister und Fachlehrer an der Meisterschule Ebern, hat mit seiner Lebensgefährtin in Coburg ein 100 Jahre altes Haus erstanden und sich den Traum erfüllt, seine eigene Küche zu entwerfen und auszuführen.
Genau vor einem Jahr kauften Johanna Beetz und Thomas Herres ein etwa 100 Jahre altes Haus mit einwandfreier Substanz und wunderbaren Jugendstilelementen unter Farbe, Tapete und PVC-Belägen. Das in kleine Räume zergliederte Erdgeschoss wurde aufgelöst: Küche, Essbereich, Wohnbereich und Grundofen sind nun das Zentrum der unteren Etage. Für die Küchenplanung gab es klare Rahmenbedingungen:
- Die Küche ordnet sich dem offenen Raumkonzept unter; es entstehen freie Blickachsen zu Essbereich, Ofen, Flur bis zur Eingangstür und Vorratsraum.
- Das Ceranfeld soll nicht zur Wand, sondern zum Essbereich ausgerichtet sein. Inzwischen hat sich gezeigt, dass der Arbeitsbereich hinter dem Kochfeld noch breiter sein könnte, um mehr Platz »zum Schnippeln« für fleißige Helfer zu schaffen. Thomas Herres überlegt, noch nachträglich 20 cm »anzudocken«.
- Die Arbeitsfläche soll flächenbündig in die Fensterbretter hineinlaufen, was in diesem Falle auf eine Arbeitshöhe von nur 86 cm festlegt.
- Die Korpusse stehen auf sichtbaren Edelstahlfüßen, was der Küche optisch die Schwere nimmt und konstruktiv den Vorteil der Hinterlüftung bietet.
Großer Wunsch der Bauherrin war eine Massivholzküche. Thomas Herres hat sich für Arbeitsplatte und Fronten aus der gleichen Holzart entschieden. Die alten Wände zeigt er bewusst als Sichtmauerwerk. Es ist ein Raum entstanden, der mit all seinen ungleichen Fugen und Unebenheiten Ruhe, Geborgenheit und Behaglichkeit ausstrahlt. Entgegen der Mahnungen von außen, dass man »so« doch keine Küche einrichtet, sind die Bewohner glücklich mit der lebendigen Gestaltung, die im Kontext des ganzen Hauses steht. Natürlich werden Holz und Ziegeln anders altern als HPL und Fliesen … doch wen stört das?! JN
Teilen:
Einbruchhemmende Türen aus Holz
