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Gemeinsam für höchste Qualität – auch ohne Vertrag

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Gemeinsam für höchste Qualität – auch ohne Vertrag

Kooperation ist nicht gleich Kooperation: Während die einen Handwerker auf Arbeitsgemeinschaften setzen, arbeiten andere auch ohne rechtliche Bindung und finanzielle Verflechtung gut zusammen.

Rainer Louda und seiner Schreinerei in Elfershausen bei Bad Kissingen ging es nicht gerade glänzend: In den letzten Jahren wurde es immer schwieriger, genügend Aufträge an Land zu ziehen. Der Schreiner- und Parkettlegemeister, der das gesamte Spektrum vom Fenster über Treppen bis zum Massivparkett beackert, musste die Mitarbeiterzahl seines Betriebes den Verhältnissen anpassen: Von einstmals sechs Gesellen beschäftigt er heute nur noch zwei, dazu einen Azubi.

Durch Kollegen erfuhr Louda von der Handwerker Kooperation in Unterpleichfeld bei Würzburg, eine halbe Autostunde von seinem Betrieb entfernt. »Der Schreiner Rainer« (Firmenname, www.der-schreiner-rainer@t-online.de) bewarb sich – und hatte Erfolg: Seit gut einem halben Jahr gehört er dem Verbund an, der 2002 von vier Handwerksunternehmen gegründet wurde, um die Chancen der Bau- und Ausbaubetriebe durch die Abgabe von Angeboten im Paket sowie »schlüsselfertige« Angebote zu verbessern. Mit acht Handwerksbetrieben, einem Baustoffhändler und einem Architektur- und Planungsbüro deckt die »Handwerker Kooperation Unterfranken« (www.der-schreiner-rainer@t-online.de) den gesamten Bau- und Ausbaubereich ab.
Leiter der Kooperation ist das Gründungsmitglied Thomas Keller, Chef des Bauunternehmens Keller GmbH in Unterpleichfeld. Einmal im Monat trifft man sich, um Angebote, Einsatzpläne und Werbemaßnahmen zu besprechen. Zwar gibt es eine Satzung, die als Handlungsanleitung dient, jedoch keinen Gesellschaftsvertrag und keine finanziellen Verflechtungen; so werden Kosten für die einzelnen Betriebe und dadurch für den Bauherrn gespart. Bewirbt sich die Kooperation als Bietergemeinschaft, werden die Einzelangebote der Firmen in einer Mappe zusammengefasst vorgelegt. Nach Auftragsabschluss rechnet jeder Handwerker direkt mit dem Kunden ab. Nur für Werbematerial und gemeinsame Aktionen, z. B. einen »Familientag«, wird jeder anteilig zur Kasse gebeten.
Das Angebot umfasst schlüsselfertiges Bauen, aber auch Ausbau, Umbau und Modernisierung. Das Versprechen heißt: günstige (Fest-)Preise, klare Angebotserstellung, höchste Qualität und termingerechte Ausführung. Kunden haben es nur mit einem einzigen Ansprechpartner zu tun, der koordiniert, plant und in Abstimmung mit dem Bauherren die Abfolge festlegt. Auf Wunsch darf dieser auch »seinen« Architekten mitbringen; er muss nicht alle Gewerke von der Kooperation nehmen und kann auch Eigenleistungen erbringen.
Thomas Keller beziffert den Umsatzanteil, den sein Bauunternehmen der Handwerker Kooperation verdankt, auf 15 bis 20 Prozent. »Außerdem steigert der gemeinsame Auftritt den Bekanntheitsgrad der Einzelunternehmen, und die gegenseitige Empfehlung funktioniert, auch wenn nicht immer gleich ein ganz großer Auftrag herausspringt.«
Rainer Louda kann zwar aufgrund seiner kurzen Mitgliedschaft noch nichts Abschließendes sagen. Doch eines weiß er schon: »Es macht einfach Spaß, mit verlässlichen Leuten zusammenzuarbeiten.« Tatsächlich sollte man auch den emotionalen Wert einer Koop-Mitgliedschaft nicht unterschätzen. Konkret hat der Schreiner auch schon den einen oder andere Auftrag durch Kollegenempfehlung bekommen. Im Übrigen setzt er auf die mittelfristige Wirkung der gemeinsamen Aktivitäten. HWW
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