Allgemein
Fachwissen für alle
Die Rosskopf &Partner AG ist einer der führenden Mineralwerkstoff-Verarbeiter im Land. In marken- unabhängigen Seminaren gibt das Unternehmen sein Know-how an Tischler und Schreiner weiter.
Wer mit dem Auto zum Mineralwerkstoff-Seminar bei Rosskopf & Partner kommt, fährt durch Alleen, vorbei an Windparks, ins thüringische Hinterland nach Obermehler, nördlich von Eisenach. So ganz vorbei scheint er nicht, der Dornröschenschlaf des Landes. Etwas bizarr mutet sie an, die Mischung aus Hightech und Brachland, LPG-Ruinen und Baumärkten. Zwanzig Prozent Arbeitslosigkeit, immer noch. Und hier sollen sich Schreiner das Holz abgewöhnen … – nein, natürlich nicht. Erweitern sollen sie ihr Wissen über neue Materialien.
Mit Mineralwerkstoffen groß geworden
Helmut Rosskopf hat vor zwanzig Jahren damit begonnen, Mineralwerkstoffe zu verarbeiten. Der Tischlermeister aus Lörrach gründete bei Limburg an der Lahn ein Innenausbau-Unternehmen und spezialisierte sich auf Messebau mit Corian, dem damals einzigartigen Material. 1988 kam Martin Funck dazu, Maschinenbauingenieur aus Österreich, der von Dornier zehn Jahre Industrieerfahrung mitbrachte. Die Rosskopf & Partner GmbH wurde gegründet.
Bald darauf wurde im sächsischen Hennersdorf ein ehemaliger IKEA-Produktionsbetrieb gemietet, später gekauft. Qualifizierte Mitarbeiter waren vorhanden; den Anfang machte die Serienfertigung für Bulthaup und Allmillmö. Inzwischen zählt die Belegschaft 55 Mitarbeiter. Seit 1996 sind unter der eigenen Marke „Lavanto“ Waschbecken aus Mineralwerkstoff auf dem Markt.
Im Jahr 2000 wurde mit dem Werk im nordthüringischen Obermehler der dritte Standort eröffnet. Hier verarbeiten heute 35 Mitarbeiter Quarzwerkstoffe, ein noch recht junges, vielseitig einsetzbare Material, das im Gegensatz zu den Mineralwerkstoffen wie Naturstein verarbeitet wird.
2002 wurden die drei Betriebe zur Rosskopf & Partner AG zusammengeführt.
Die Erfolgsgeschichte des Unternehmens hängt eng mit der Geschichte des Mineralwerkstoffs zusammen: Rosskopf profitierte sowohl von der marktbeherrschenden Stellung, die der amerikanische Hersteller DuPont mit Corian in den Anfangsjahren besaß, als auch vom Ende dieses Monopols, nachdem die Patente ausgelaufen waren und neue Produkte, vor allem aus Asien, auf den Markt drängten. Heute definiert das Unternehmen seine Marktposition so: als Kompetenzzentrum für die Mineralwerkstoff-Verarbeitung, unabhängig von Herstellern und Produkten. Zwar gibt es immer noch A-Lieferanten (= strategische Partner: LG HiMacs, Caesarstone), B-Lieferanten (regelmäßige Partner) und C-Lieferanten (gelegentliche Partner), doch das neue Credo lautet eindeutig „Mineralwerkstoff“ und nicht mehr „Corian“.
„Architekten und Auftraggeber verwenden bis heute häufig den Produktnamen anstelle des korrekten Gattungsbegriffs – sogar in den Texten von Ausschreibungen“, erklärt Martin Funck, der neben seiner Funktion als Vorstand der Rosskopf & Partner AG auch Gründungsmitglied des Internationalen Branchenverbandes ISSFA ist. „Die Verarbeiter stoßen mit ihren Angeboten zum Teil noch auf Verständigungsprobleme, wenn sie aus ökonomischen oder technischen Gründen alternative Produkte vorschlagen. Eine ähnliche Problematik kennt der Schreiner etwa von den Schichtstoffplatten.“ Doch die Musik in dieser Branche spielt immer mehr bei den Verarbeitern und nicht mehr bei den Herstellern. Konsequent betrieb man bei Rosskopf & Partner deshalb die Umorientierung: Man bietet den Schreinerbetrieben, die man beliefert, heute ein modulares Konzept der Zusammenarbeit an – jeder kann sich so viel oder so wenig Mineralwerkstoff in die Werkstatt holen, wie er möchte.
Handwerker werden gezielt unterstützt
Wer sich nicht selbst mit der Mineralwerkstoff-Verarbeitung auseinandersetzen will, kann sich fertig konfektionierte Waschtische, Elemente usw. zuliefern lassen – in beliebiger Stückzahl. Wer in die Verarbeitung einsteigt, wird von Rosskopf & Partner gezielt dabei unterstützt. Die neue Geschäftspolitik mündete 2004 in die Gründung der R+P-Akademie. Sie vermittelt markenunabhängiges Fachwissen über Mineral- und Quarzwerkstoffe. In drei Stufen (Basis-, Aufbau-, Meisterseminar) erfahren die Kursteilnehmer je nach Vorkenntnissen alles, was sie wissen müssen, um mit den innovativen Werkstoffen erfolgreich zu sein: Materialkunde, Verarbeitungstechnik, Gestaltungsprinzipien, Verkaufsargumente. Es werden aber auch Kontakte geknüpft und gepflegt, um Partnerschaften und Netzwerke aufzubauen.
„Ein Tischler kommt heute um das Wissen über Mineral- und Quarzwerkstoffe und deren Vermarktung nicht mehr herum“, resümiert Martin Funck. Das klingt wie eine Pflichtaufgabe, kann aber als Chance verstanden werden. Und dass die Chance realistisch ist, dafür ist der Erfolg von Rosskopf &Partner der beste Beweis. Jörg Zinßer
R+P Akademie Am Flugplatz 3 99996 Obermehler Tel.: (036021) 9899-0 Fax: (036021) 9899-52 www.rosskopf-partner.com
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