Die Suche nach »Küche weiß«

Josef Schneider

Wenn ein Mensch bei Google den Begriff Küche weiß eingibt, liefert die Suchmaschine sage und schreibe 6870000 Treffer. Die ersten zehn Anbieter können sich freuen, alle anderen 6869990 Webseiten werden bei dieser Suche kaum oder gar nicht wahrgenommen. Fast 90 Prozent aller Klicks entfallen erfahrungsgemäß auf die erste Suchergebnisseite – davon fast die Hälfte(!) auf den ersten Treffer. Auf welchem Rang Ihr Unternehmen beim Suchbegriff Küche weiß (oder jedem beliebigen anderen Begriff) liegt, erfahren Sie auf http://tools.themenrelevant.de.

Was kann ein Unternehmen also tun, um im Suchmaschinenranking weiter nach vorne, im Idealfall auf Platz eins zu gelangen? Darüber streiten sich Experten; und die Literatur zu diesem Thema füllt Regale, wenn nicht Bibliotheken.

Über 200 verschiedene Kriterien, deren Gewichtung sich zudem ständig ändert, bewertet Google für sein Ranking. Exakte Aussagen sind also nicht zu treffen. Allerdings stufen Spezialisten manche dieser Kriterien als besonders wichtig ein. Daran können sich Website-Betreiber orientieren.

Einzigartige Inhalte. Das Wichtigste überhaupt sind die Inhalte einer Webseite. Je mehr einzigartige Informationen sie enthält umso besser. Wer Inhalte kopiert, indem er Produktbeschreibungen oder gar ganze Wikipedia-Artikel eins zu eins übernimmt, hat nicht wirklich etwas Neues zu bieten. Suchmaschinen wissen das und strafen solche Seiten ab.

Externe Links. Suchmaschinen erkennen, ob und mit welchem Begriff auf eine Webseite von anderen Webseiten verlinkt wird. Externe Links mit dem Begriff Küche weiß sorgen also für ein besseres Ranking bei speziell diesem Suchbegriff. Dabei ist nicht jeder Link gleich viel wert. Der Link von einer wichtigen, zentralen Website mit hoher Akzeptanz, z. B. die eines Verbandes, eines großen Herstellers oder auch einer Fachzeitschrift, beeinflusst das Ranking stärker. Genauso wie Links, die von Websites mit vergleichbaren Inhalten stammen. Auch die Menge der externen Links und die Vielfalt der verlinkenden Seiten beeinflussen das Ranking positiv.

Title Tag. Dieser »Befehl« wird im Quelltext (rechte Maustaste »Quelltext anzeigen«) einer Webseite mit <title>irgendein Text …</title> definiert. Der darin enthaltene Text erscheint beim Betrachten einer Webseite in der blauen Leiste ganz oben. Außerdem ist das der Text, der auf den Suchergebnisseiten als Überschrift des Suchtreffers angezeigt wird. Daher sollte dieser Text aussagekräftig sein und möglichst das Keyword enthalten, im Idealfall am Anfang des Textes. Übereinstimmungen im Title Tag mit dem Suchbegriff stellt Google in fetter Schrift dar – ein Grund mehr, die wichtigsten Suchbegriffe darin zu verwenden.

Keywords: Die Keywords (= Schlüsselbegriffe) sind das Salz in der Suppe der Suchmaschinenoptimierung. Sie beeinflussen das Ranking generell positiv. Egal ob sie wie oben erwähnt im Title Tag, im Domain-Name, in einer Überschrift, in einem Verzeichnisnamen oder im Text selbst enthalten sind. Eine gute Platzierung bei unserer Suchabfrage Küche weiß verspräche also eine Webseite, die unter dem Dateinamen www.küche-weiß.de erreichbar ist und entsprechend exklusiven Inhalt liefert. Ob dem tatsächlich so ist, kann ich Ihnen in einer Art Selbstversuch demonstrieren, indem ich heute (14. März 2010) eine entsprechende Seite einrichte. Wenn Sie diesen Text lesen, sollte diese Seite bei der (Google-) Suche nach »Küche weiß« möglichst weit oben gelistet sein. Falls nicht, dann haben Sie einen zusätzlichen Beweis dafür, dass das Thema Suchmaschinenoptimierung ein kompliziertes ist;-)

Bei aller Euphorie sollte man die Verwendung von Keywords nicht übertreiben. Es gilt die Faustregel, dass in einem Text die Keyword-Dichte bei drei bis fünf Prozent liegen sollte. Das heißt, bei 100 Wörtern sollte, um unser Beispiel zu verwenden, der Begriff Küche weiß nicht mehr als fünf Mal im Text auftauchen.

Zum Schluss stellt sich jetzt noch die Frage, wie ein Unternehmen »seine« Keywords findet. Zu welchen Begriffen möchte es in Suchmaschinen gefunden werden? Zu welchen Themen kann man etwas beitragen? Diese Fragen muss das Unternehmen selbst beantworten. Wo liegen die Stärken? Welche Produkte werden gefertigt und welche Dienstleistungen angeboten? In welcher geografischen Region wünscht man sich Kundenkontakte? Daraus leiten sich dann Begriffe ab wie Arbeitsplatten nach Maß, Küchenplanung 3d oder auch Spindeltreppe Berlin …

Hat man auf diese Art und Weise einige Begriffe definiert, so lassen sich diese präzisieren. Google bietet hierfür zwei hilfreiche Online-Werkzeuge an.

Unter www.google.com/insights/search lässt sich die Beliebtheit eines Suchbegriffs über einen längeren Zeitraum verfolgen. Um bei unserem Beispiel zu bleiben, so scheinen weiße Küchen seit geraumer Zeit vermehrt nachgefragt zu werden.

Unter https://adwords.google.de/select/KeywordToolExternal veröffentlicht Google die Anzahl der Suchanfragen zu Begriffen. Der Nutzer kann damit die Beliebtheit von Keywords abschätzen oder von mehreren Varianten die gebräuchlichste definieren. So liegt Küche weiß mit durchschnittlich 18100 Anfragen pro Monat deutlich vor den Varianten Küchen weiß (9900), Küche weiss (9900) und Küchen weiss (6000). Dagegen scheinen Küche braun (8800), Küche rot und Küche schwarz (je 5400) weniger in Mode zu sein – ganz zu schweigen von Küche beige, das gerade mal auf 1300 Suchanfragen im Monat kommt. So lässt sich das Tool auch als Trend-Barometer nutzen: Küche weiß ist gesucht!