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Auf Entdeckungsreise in Köln

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Auf Entdeckungsreise in Köln

Schreinermeister Klaus Haselhoff hat sich für dds auf die Suche nach interessanten Werkstoffen gemacht: in der weltgrößten Bibliothek für innovative Materialien »Material Connexion«

Material Connexion (MC) nennt sich die 1989 in New York durch Georg M. Beylerian und Jeffrey J. Osborne gegründete Firma, die heute mit Dependancen in Bangkok, Köln und Mailand vertreten ist. Material Connexion stellt nach eigenen Angaben die umfangreichste Kollektion innovativer Materialien dar, sucht neue Anwendungsbereiche und unterstützt deren Verbreitung. Die zirka 3000 Exponate umfassende Sammlung wird monatlich um 30 neue Materialien und Werkstoffe erweitert. Die Entscheidung, welche Materialien aufgenommen werden, wird in New York durch ein Gremium ausgesuchter Fachleute getroffen. Für den Hersteller ist die Aufnahme in das Archiv kostenfrei.

In Köln stehen fünf Mitarbeiter zur Verfügung. Dipl.-Designer Rolf Warda ist Geschäftsführer von MC Köln. Er wird u. a. unterstützt von Industriedesigner Karsten Bleymehl der auf die komplette Materialdatei und einen Adresspool von 1400 Herstellern zurückgreifen kann. Er ist gleichzeitig das Bindeglied zu New York und Mailand.
Materialien sehen und »begreifen« ist für Interessenten in dem sehr übersichtlich strukturierten Kölner Werkstoffarchiv möglich. Hier schlägt das Herz des Kreativen höher. Für Designer, Architekten, Künstler und Verarbeiter aus allen Zweigen des produzierenden Gewerbes öffnen sich neue Horizonte. Nachfolgend eine kleine (subjektive) Auswahl interessanter Werkstoffe aus den Bereichen Lack, Holzwerkstoffe, Metall, Stein und Glas.
Im Themenfeld Lack fällt die Oberfläche »Tropfeneffekt« als besonders außergewöhnlich auf. Hierbei entsteht die Wirkung einer regennassen Oberfläche mit aufschwimmenden Tropfen. (1)
Die Oberfläche »Softtouch« ist tiefmatt und fühlt sich, wie der Name sagt besonders sanft und angenehm an (2).
Das schalldämmende Sperrholz aus finnischer Birke mit Mittellage aus thermoplastischem Gummi könnte evtl. als Fußbodenmaterial oder Treppenstufe Verwendung finden. (3)
Mit einem speziellen Bildübertragungsverfahren, dessen Technik momentan nur in Amerika eingesetzt wird, lässt sich jedes gewünschte Bild in fast jedem Format und in allen erdenklichen Farben herstellen. Es besteht die Möglichkeit, aufwändigste Malereien in einfacher Weise in Wandelemente zu integrieren. Beeindruckt hat mich hier ein Muster, welches eine antike Wandmalerei reproduziert. (4)
Isostatisch gepresstes Holz zeichnet sich durch ungewöhnliche Härte, Dichte und Haltbarkeit aus. Die Zellen werden bei diesem Verfahren komprimiert, ohne die Holzstruktur zu zerstören. (5)
Ebenfalls als Schallschutzplatte könnte das Paneel aus strukturiertem Holz dienen. Mittels Hochdruckwasserstrahl wird die Oberfläche zerfasert und zu einer Dämmplatte abgeschliffen. (6)
Neben dieser kleinen Auswahl stehen noch eine Vielzahl von Recycling-Verbundmaterialien zur Verfügung, die aus Produktionsabfällen z. B. der CD-Herstellung oder der Milchtütenproduktion stammen.
Metalle gehören heute, wie auch Kunststoffe, selbstverständlich zum Verarbeitungsbereich des Innenausbauers. Edelstahlrohr, Bleche mit Schliffbild oder auch Metall-belegte Laminate weden vielfach eingesetzt.. Aus diesem Grund sollen im Folgenden einige Besonderheiten aus dem Bereich Metalle vorgestellt werden.
Alu-Bauprofile z. B. als Wellenplatte mit einer besonders exakten Welle (die Platten werden auch im Flugzeugbau verwendet) haben wir in unserem Betrieb schon als Thekenfronten oder Deckenverkleidungen eingesetzt. (7)
Sehr schön sind die im Siebdruck -beschichteten Verkleidungsplatten aus Aluminium, die mit einem Polymerfilm beschichtet sind und eine starke 3-D-Optik zeigen. (8)
Brauchbar dürfte auch ein form- und schneidbares Magnetmaterial sein, das es in diversen Größen und Stärken gibt. Als Deckschicht aufgebracht, lässt sich hiermit fast jeder Gegenstand magnetisieren. (9)
Das eingefärbte Zement-Glasperlen- gemisch wird in Fliesengröße hergestellt. Auch hiermit dürften sich Experimente lohnen. Das Material kann als Bodenbelag oder als Arbeitsfläche eingesetzt werden. (10)
Für Transparenz im Bereich Glas sorgen verschiedenste Verfahren zur Herstellung von Glasornamenten und Verbundglaswerkstoffen. So wird in einem Beispiel die Möglichkeit aufgezeigt, mit Hilfe der Lasertechnik eine Gravur innerhalb einer kompakten Glasscheibe herzustellen, ohne die Glasoberfläche zu beschädigen. (11)
Für den modernen Innenausbauer und Möbelhersteller bedeuten neue Materialien auch immer neue Möglichkeiten und Denkansätze. Material Connexion unterstützt diese Prozesse und zählt namhafte Firmen aller Branchen zu seinenKunden.
Eine Jahresmitgliedschaft für bis zu vier namentlich benannte Personen kostet 1200 Euro und sichert den Zutritt zu der Datenbank wie auch zu den Originalmustern der Ausstellung. Der Jahresbeitrag für eine Einzelperson kostet 450 Euro. In jedem Fall möchte ich aber das Buch »Material Connexion« der Herausgeberin Anita Moryadas empfehlen. Es beinhaltet eine umfangreiche Materialsammlung mit zahlreichen Hinweisen.
Klaus Haselhoff
Fotos: Material Connexion

Wer mehr wissen will…
Die in diesem Beitrag vorgestellten Werkstoffe sollen als Inspiriation und Anregung für eigene Recherchen dienen. Hersteller, Materialstärken usw. können wir leider nicht nennen. Material Connexion lebt davon, dass Kunden für die zur Verfügung gestellten Informationen Geld bezahlen. Der Zugang zu Herstelleradressen etc. ist deshalb ausschließlich zahlenden Kunden vorbehalten.
Infos über Material Connexion Cologne erhalten Sie bei Karsten Bleymehl, 50825 Köln, Tel.: (0221) 992228-26, Fax: -11 www.materialconnexion.de
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