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Anerkannte Flickschuster

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Anerkannte Flickschuster

Bis in die 80er-Jahre hinein waren die Reparatur und Restaurierung funktionaler Ausstattungen wie Fußböden, Türen und Fenster auch im Baudenkmal kein Thema. Die Holzmanufaktur Rottweil entwarf Gegenkonzepte zum folgenschweren »Durchsanieren«. Eine heute in weiten Kreisen anerkannte Pionierleistung.

Bei der Restaurierung bedeutender Baudenkmäler wurden über Jahrzehnte hinweg historische Fenster entsorgt und durch neue ersetzt. Eine rigorose Praxis, die nahezu zum Totalverlust dieser Dokumente der Bau- und Handwerkskunst geführt hat. Das Problem: Türen und Fenstern sind nicht nur zeitgeschichtliche Dokumente, sie haben zu jeder Zeit im Bauwerk eine Funktion zu erfüllen. Der einzige Weg, dem verhängnisvollen Raubbau Einhalt zu gebieten, liegt also in der Suche nach Lösungen, historische Bauteile in ihrer Funktion den heutigen Anforderungen anzupassen.

Hermann Klos und Günther Seitz, Gründer der Holzmanufaktur Rottweil, sind Pioniere auf diesem Weg. Sie haben nicht nur funktionstechnische Verbesserungen an historischen Fenstern und Türen erarbeitet, sondern auch bewiesen, dass ihre Arbeit nachhaltig ist und sich für die Auftraggeber rechnet.
Historische Fenster können durch weitgehend reversible Maßnahmen wie Dichtungen, die unauffällige Verglasung mit dünnem Isolierglas oder Vorsatzscheiben im Dämmwert mit modernen Isolierglasfenstern mithalten. So lassen sich historische Bauelemente langfristig funktionstüchtig erhalten, ohne dass Kompromisse bei Wärmedämmung und Sicherheit erforderlich sind. Zudem fällt keine Entsorgung des alten Bauteils an, Ressourcen werden geschont. Ziel aller Bemühungen ist es, dass die originalen Bauteile im Bauwerk erhalten bleiben: Reparieren statt sanieren.
In der Holzmanufaktur Rottweil sind heute knapp 40 Mitarbeiter beschäftigt. Damit gehört der Betrieb in Deutschland zu den größten Unternehmen, die ausschließlich im Bereich der Reparatur und Restaurierung historischer Holzausstattungen arbeiten. Bei einschlägigen öffentlichen Ausschreibungen zählen Hermann Klos und Günther Seitz zu einem sehr überschaubaren Bieterkreis. Auch die Konkurrenz aus dem Osten spielt nur bedingt eine Rolle. Häufiger als hunderte Fensterläden nach Muster stehen schwer überschaubare Arbeiten an, die sich kaum kalkulieren lassen. Bei der Vergabe zählen folglich Vertrauen, Erfahrung und Erfolg: Seit 1988 wurden 16 Gebäude, an denen die Holzmanufaktur mitgearbeitet hat, mit dem Baden-Württembergischen Preis für Denkmalschutz ausgezeichnet. Bei zwei von drei Projekten, die in dieser Zeit den Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege erhalten haben, war die Holzmanufaktur maßgeblich beteiligt.
Ein Betrieb mit Geschichte
1988 gründeten Hermann Klos und Günther Seitz in einer alten Schreinerei in Herrenzimmern auf einer Fläche von knapp 200 m2 die Holzmanufaktur. Mit drei bis fünf Mitarbeitern war man im Umkreis von 50 km um Rottweil in der Baudenkmalpflege tätig.
Bereits nach fünf Jahren hatte die Holzmanufaktur 15 bis 20 Mitarbeiter, und die »Spechte« (Wappentier im Logo des Unternehmens) arbeiteten in ganz Baden-Württemberg. 1993 erfolgte der Umzug in den Gewerbepark Neckartal. Und wieder war die Holzmanufaktur Pionier: als erstes Handwerksunternehmen im ehemals industriell genutzten Areal. Damit war der Anfang gemacht, eine drohende Industriebrache zu einem erfolgreichen Gewerbepark zu entwickeln. Heute ist die Holzmanufaktur bei Projekten von Luzern bis Frankfurt und von Basel bis München im Einsatz.
Ambitionierte neue Kollegen sind willkommen! Der Ansprechpartner ist Günther Seitz. www.homa-rw.de JN
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