Allgemein
Altersversorgung statt Weihnachts- und Urlaubsgeld
Hessens Tischler gehen neue Wege in der Tarifpolitik
Gleich sieben Tarifverträge wurden im Rahmen der jüngsten Verhandlungen zwischen dem Fachverband Holz und Kunststoff Hessen und der Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften Holz–Kunststoff verändert. So fällt ab 2005 das Urlaubs- und Weihnachtsgeld vollständig weg; als Ausgleich zahlen die Arbeitgeber für jeden Mitarbeiter jährlich 1000 Euro in eine Pensionskasse ein. Auszubildende, deren Lehre ab dem 1. Juli 2004 begonnen hat, müssen ebenfalls auf Weihnachts- und Urlaubsgeld verzichten; als Ausgleich dafür sollen jedoch ihre Arbeitgeberzuschüsse zu den vermögenswirksamen Leistungen verdoppelt werden.
Flankiert werden diese gravierenden Änderungen durch eine zweiprozentige Lohnerhöhung zum 1. September 2004. Hermann Hubing, Geschäftsführer des hessischen Tischlerhandwerks: „Wir wollten erreichen, dass einerseits der Mitarbeiter beispielsweise für Urlaubstage, also für Zeiten, in denen er nicht produktiv arbeitet, nicht mehr Geld erhält als während seiner ganz normalen Arbeitszeit. Umgekehrt jedoch müssen unsere Mitarbeiter für ihre qualifizierte Arbeit auch entsprechend entlohnt werden – deshalb auch eine Lohnerhöhung, die in ihrer Höhe sicherlich isoliert betrachtet etwas aus dem konjunkturell bedingten Rahmen fällt.“
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