Alte Tür, neue Idee

Jörg Zinßer, Tischler und freier Journalist

Bei der Sanierung denkmalgeschützter Gebäude kommt man mit Standard-Brandschutz nicht weit. Die Schreinerei Alber in Filderstadt bei Stuttgart bietet deshalb Brandschutztüren an, bei denen das äußere Erscheinungsbild gegebener Elemente erhalten bleibt. Ausgangspunkt: ein Bauvorhaben der evangelischen Kirche in Herbrechtingen auf der schwäbischen Alb. Der Denkmalschutz forderte die Erhaltung einer Rahmentür. Ganz ausgeschlossen, sagte der Brandschutz. Was tun? Ganz einfach: die Tür zerlegen, die Teile auftrennen, beide Seiten getrennt zusammensetzen und eine Brandschutztür eigener Produktion damit aufdoppeln.

Den Nachweis der Brandschutztauglichkeit erbringt Alber über eine Lizenz des Funktionstüren-Spezialisten Sturm: Wer dessen geprüfte Konstruktionen anwendet und dies dokumentiert, dessen Türen dürfen das Sturm-Zertifikat in Form einer Plakette tragen. Eine stichprobenartige Fremdüberwachung wird durch das IFT Rosenheim durchgeführt. Alber baut die Brandschutztüren nicht nur für eigene Kunden, sondern auch als Zulieferer für Kollegen.

Als Marketingmaßnahmen genügten bisher die Teilnahme am baden-württembergischen Schreinertag und der Versand von Prospekten. Die Akquise erfolgt über direkten Kontakt zu Architekten und Bauträgern. Das Geschäft läuft gut: Trotz moderaten Marketing-Einsatzes erhält Alber immer wieder Anfragen und führt regelmäßig entsprechende Aufträge aus. Die Brandschutz-Idee verspricht ein Erfolg zu werden: Im nächsten Jahr hat der Familienbetrieb vor, das Thema noch stärker zu forcieren.

Schreinerei Alber, Filderstadt

Der Handwerksbetrieb mit rund 20 Mitarbeitern besteht seit 1963 und wird von den Brüdern Kurt und Günther Alber, den Söhnen des Firmengründers, geleitet. Das Unternehmen orientiert sich an den Kriterien einer ökologischen und nachhaltigen Produktion.