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»Seien Sie mutig!«

Maschinen & Anlagen
»Seien Sie mutig!«

»Seien Sie mutig!«
Welcher Klebstoff eignet sich wofür? Heike Böwing gibt Antwort
Einerseits lässt PUR-Kleber ein nicht gereinigtes Leimbecken versteinern, andererseits verklebt er Kantenbänder besonders fest, belastbar und optisch unauffällig. Inzwischen lässt er sich auch ganz unkompliziert verarbeiten. »Nur Mut!«, rät Heike Böwing von Ostermann.

Heike Böwing, Ostermann

Hitze und Feuchtigkeit setzen der Verklebung von Kantenbändern im besonderen Maße zu. In den meisten Tischler- und Schreinerbtrieben stehen noch konventionelle, mit Schmelzklebstoff zu betreibende Kantenanleimmaschinen. Diese Betriebe sollten sich damit auseinandersetzen, mit welchen Klebstoffen sie welche Produkte fertigen. Relevant sind heute vor allem EVA und PUR.
Während EVA-Hotmelt auf Ethylen-Vinyl-Acetat (abgekürzt: EVA) basiert, basiert PUR-Schmelzkleber auf Polyurethan (abgekürzt: PUR). Die Kantenverklebung mit EVA-Schmelzkleber ist nach wie vor die gängigste Variante. EVA-Hotmelt ist durch Wärme reaktivierbar. Das heißt, EVA-Klebstofffugen können sich unter ungünstigen Umständen bei großer Wärme, zum Beispiel in der Nähe des Küchenherdes, wieder lösen.
Sollen die Fugen besonders wasser- oder hitzeresistent sein, etwa bei Küchen- und Badmöbeln oder bei nach Übersee zu exportierenden Möbeln, empfehlen wir von Ostermann PUR-Schmelzklebstoff, da dieser chemisch aushärtet und durch Wärmeeinwirkung nicht wieder reaktiviert werden kann. So lässt sich ein eventuelles Öffnen der Fuge bei hohen Temperaturen verhindern. Die Verklebungen zeichnen sich durch eine besonders hohe Wärmestandfestigkeit, Verbundfestigkeit und vor allem Wasserbeständigkeit aus. Darüber hinaus ermöglichen Kantenverklebungen mit PUR-Schmelzklebstoffen besonders dünne und damit optisch besonders unauffällige Klebstofffugen. Auch für besonders schwer zu klebende Materialien wie Kantenbänder aus Aluminium empfehlen wir den PUR-Schmelzkleber.
Wir führen PUR-Schmelzkleber nun auch von der Hausmarke Redocol sowie von Henkel oder Jowat in unterschiedlichen Gebindeformen und -größen: als Granulat für alle gängigen Kantenanleimmaschinen, als Patrone für Anlagen aus dem Hause Holz-Her oder als 2-kg-Kerze für Maschinen mit Vorschmelzern. Mit sauber eingestellten Maschinen und den Farben »Transparent« bzw. »Natur« und »Weiß« lässt sich das komplette Farbspektrum mit nahezu unsichtbaren Klebstofffugen realisieren.
Die Verarbeitung von PUR-Schmelzklebstoff ist heute fast genauso einfach wie die von EVA-Hotmelt. Er kann auf den meisten modernen und gängigen Kantenanleimmaschinen verarbeitet werden. Die Verarbeitungstemperatur ist hier allerdings deutlich geringer. Steht die Maschine längere Zeit, zum Beispiel über das Wochenende, muss diese mit einem passenden PUR-Reiniger gereinigt werden. Denn: Ist der Kleber einmal ausgehärtet, lässt er sich – anders als EVA-Hotmelt – nicht wieder aufschmelzen. Was sich zunächst kompliziert anhört, ist in der Praxis jedoch relativ einfach und geht verhältnismäßig schnell. Bei kurzen Stopps, zum Beispiel über Nacht oder wenn im Anschluss an PUR-Schmelzkleber wieder EVA-Schmelzkleber an der Maschine verarbeitet wird, muss keine Reinigung stattfinden. Moderne Leimbecken bzw. Leimsysteme speziell für PUR-Schmelzklebstoffe, die ausgebaut und in speziellen Vorratsbehältern gelagert werden können, verhindern inzwischen sogar über mehrere Tage das Aushärten des Klebers.
Wir beraten Betriebe, die PUR einführen möchten. Mehr als 60 Vertriebsmitarbeiter, darunter zahlreiche ausgebildete Tischler und Tischlermeister, geben ihr Fachwissen gerne weiter.

Kontakt

Rudolf Ostermann GmbH 46395 Bocholt Tel.: (02871) 2550-0, Fax: -30www.ostermann.eu
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