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Sehr nah am Vorbild

Ausbildung
Sehr nah am Vorbild

Moritz von Schmeling hat sich mit dänischem Design der 1950er- bis 1960er-Jahre und speziell mit den Möbelentwürfen von Finn Juhl befasst. In handwerklicher Ausführung, Material und Farbigkeit lässt er einen Möbeltypus auferstehen, ohne ihn direkt zu kopieren.

Prof. Peter Litzlbauer, Staatl. Akademie der bildenden Künste Stuttgart, Fachbereich Architektur und Design

Der Schreibtisch wirkt in seiner Proportion ausgewogen, er stapelt sich aus Einzelelementen vertikal in drei Schichten. Schubkastenbehältnisse ruhen seitlich mittig angeordnet auf einem Gestell, die Schreibtischplatte stützt sich mit jeweils vier Füßchen und an allen Seiten überstehend von den Korpuselementen ab. Steg und Platte binden die Elemente zu einer gestalterischen Einheit.
In der Griffgestaltung der Schubkästen löst sich Moritz von Schmeling von seinem Vorbild. Mit der konvexen und konkaven Verformung setzt er einen eigenen Akzent. Ein weiteres Merkmal ist auch die Kantenausbildung der Gehäuse: Die nach innen gerichteten Rundungen mit dem kleinen Absatz rahmen und zentrieren die farbigen Schubläden. Eine große Rolle spielt auch die Haptik an diesem Möbelstück. Mit der ellipsenförmigen Ausbildung der Schreibtischkante und den Lederoberflächen wird ein angenehmes Arbeiten ermöglicht. Ob die Copic-Marker für die Lederoberfläche geeignet sind, wird sich zeigen, die Aufbewahrungsboxen sind optimal gestaltet. Hier zeigt sich das hohe handwerkliche Können von Moritz von Schmeling. Jedes Detail an diesem Schreibtisch ist sorgfältig durchdacht und hochwertig ausgeführt.
Die Nutzung dieses Meisterstücks scheint sich auf das Wesentliche einer tradierten Büroarbeit zu reduzieren: Ideen werden skizzenhaft aufs Papier gebracht und festgehalten. Der Wunsch und der Wille, auf die Gesprächspartner einzugehen, soll mit diesem Möbelstück gefördert werden. Geräte und technische Anschlüsse sind ganz bewusst von diesem Schreibtisch verbannt, um ihn universell zu halten. Ob sich das durchhalten lässt, wird sich zeigen – zu wünschen ist es Moritz von Schmeling allemal!

Peter Litzlbauer

»Die Nähe zu den Arbeiten von Finn Juhl ist deutlich.«
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