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Stand by - dds – Das Magazin für Möbel und Ausbau

Meisterstücke
Stand by

Das Meisterstück von Rainer-Karl Schwender, Meisterschule Ebern, ist als Stehtisch für zwei Personen konzipiert und soll einen Kaffeevollautomaten aufnehmen. Prof. Peter Litzlbauer hat sich mit dem stummen Diener auseinandergesetzt.

Prof. Dipl.-Ing. Peter Litzlbauer, Staatl. Akademie der bildenden Künste, Fachbereich Architektur und Design, Stuttgart

Dieses Meisterstück gehört zur Kategorie der dienenden Möbel. Es wird mit der englischen Bezeichnung »Stand by« eindeutig definiert. Konzipiert als Stehtisch und für die schnelle Zubereitung einer Tasse Kaffee, gehört es in ähnlicher Art in vielen Geschäftsräumen inzwischen zum Kundenservice. Es sind nur wenige Ansprüche, die an dieses Möbel gestellt werden: Es bietet Platz für eine ganz bestimmte Kaffeemaschine und es hat zwei Abstellmöglichkeiten. Einige Tassen sowie Kaffee, Zucker etc. lassen sich ebenfalls aufbewahren. Aus der Meisterstückbeschreibung: »Die Form ergab sich aus den Maßen des Kaffeevollautomaten (Saeco Professional) und der Gesamthöhe des Möbels von 1205 mm. Zusätzlich sollte das Möbel Platz für ein Tablett und für zwei stehende kaffeetrinkende Personen bieten.«
Die Ausführung des Möbels verweist durchaus auf ein hohes handwerkliches Können. Neben dem grundständigen Ansinnen, die gestellten Anforderungen an ein Meisterstück zu erfüllen, gelingt es Rainer-Karl Schwender, gestalterisch die beiden Funktionen Abstellen und Aufbewahren herauszuarbeiten. Damit erhält das Möbel eine eigenständige Note. Zeichenhaft steht es als Solitär im Raum. Geschickt ist der kleine Korpus in heller Eiche von dunkel gebeizten Flächen dreiseitig eingerahmt. Ähnlich wie in einem kleinen Schraubstock wird der massive Korpus in der Schwebe gehalten. Das mittig angeordnete Edelstahlrohr unterstützt diese Wirkung und vermittelt den Eindruck, der Korpus sei drehbar. Die Geometrie des Möbels verrät aber schnell, das diese Funktion nicht möglich ist. Die Praktikabilität wird sich im täglichen Gebrauch herausstellen. Die herausnehmbaren Tabletts gehören zu den wenigen praktischen Ideen für die tägliche Anwendung.
Anmut und Leichtigkeit des Stückes wurden erreicht, indem gestalterische Polaritäten wie hell und dunkel, offen und geschlossen, Fläche und Volumen konträr und miteinander angewandt wurden. Das kleine reizvolle Möbel lebt von diesen Gegensätzen. Dabei ist zu befürchten, dass es im Stand-By-Modus mit Kaffeeautomat an Grazie verliert.

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