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Gute Form 2017: Szenischer Leserbrief

Der Teambeitrag aus NRW regt Diskussionen an
Gute Form 2017: Szenischer Leserbrief

Die Diskussion um den Teambeitrag aus NRW zur Guten Form 2017 auf Bundesebene hat Johannes Jürgensen zu einem fiktiven Dialog angeregt, wie er sich bei der Ausstellung auf der Ligna 2017 zwischen Messebesucher und Standpersonal abspielen könnte.

Entschuldigung, sind das alle Stücke, die zur Guten Formgeschickt wurden? Wo ist denn der Beitrag aus NRW?

Der Landesverband NRW hat die beiden Stücke hier vorne rechts nominiert.
Aber das war doch nicht der erste Preis, wo sind denn die drei …
Ach die meinen Sie, die stehen auf einem Sonderstand hinten in der Halle.
Ja wie – als Landessieger aus NRW müssten die doch hier sein!
Im Prinzip schon, aber es gab Probleme im Verfahren. Die drei Gesellen haben nämlich wesentliche Details ihrer Stücke als Gruppe entwickelt.
Wenn das nicht erlaubt wäre, hätte man die Leute doch gar nicht erst zur Prüfung zulassen dürfen.
Die Prüfungsordnung sagt darüber nichts aus und für die Gute Form gibt es wohl keine eindeutigen Bestimmungen.
Was nicht verboten ist, kann doch im Nachhinein nicht als unzulässig eingestuft werden. Und überhaupt: Innovation, Teamarbeit, das wird doch ständig gefordert …
So einfach ist die Lage nicht: Bei einem Wettbewerb wie der Guten Form gilt das Gleichheitsprinzip für alle Teilnehmer.
Und wer hat dagegen verstoßen? Die drei Gesellen, die zuständige Innung, der Landesverband NRW, die Jury oder wer?
Wahrscheinlich niemand …
Dann werden also die Preisträger auf Verdacht beim Bundesentscheid ausgeschlossen, weil jemand etwas gegen die Teilnahme haben oder theoretisch gehabt haben könnte?
Wären die drei Jungs nicht Preisträger, würde ja kein Hahn danach krähen. Aber so, meinen zumindest die Juristen, hätte es erst eine bundesweite Befragung mit einem einheitlichen Formblatt unter allen Prüflingen geben müssen, abgesegnet von allen offiziell Beteiligten.
Das kann ja Monate dauern! Was hätte man denn fragen wollen?
Ob sie ihr Gesellenstück ebenfalls als Gruppe entwickeln wollen oder allein wie bisher üblich. Dann hätten zumindest alle die gleichen Chancen gehabt. Wissen Sie, niemand darf sich bei einem Wettbewerb einen Vorteil verschaffen.
Aber sind nicht alle Ausbilder angehalten, ihre Lehrlinge bei der Entwicklung des Gesellenstücks nach Kräften zu unterstützen?
Doch. Aber, unter uns: In NRW war eben der Jochem Reichenberg der Ausbilder der drei Jungs und seine Werkstatt hat in der Vergangenheit schon zu viele Preise abgeräumt. Wenn man sich anschaut, was da rauskommt, das ist ja Design, darauf kommt doch kaum ein Meister!
Der Reichenberg treibts mit seinen innovativen Ideen einfach mal zu doll!
Gab es denn Beschwerden von Seiten des Prüfungsausschusses oder des Schaumeisters?
Mir nicht bekannt, aber wer will das auch wirklich beurteilen, wer alles seine Finger bei einem Gesellenstück im Spiel hat?
Gleiche Voraussetzungen gibt es sowieso nicht, Unterstützung kann von überall kommen: Ausbilder, Kollegen, Zeitschriften, Kurse, Ausstellungen, Maschinen spielen eine Rolle, die Berufsschullehrer … Aber sagen Sie doch mal persönlich was zu den drei Stücken!
Also, wenn Sie mich fragen: Hut ab! Viele habe ich sagen hören: Unglaublich, dass Tischler sowas machen können. Alle profitieren von solchen Exponaten, die Azubis, das ganze Gewerk und die Fachverbände. Aber gehen Sie jetzt lieber und schauen selbst weiter. Ich habe hier nämlich schon viel zu viel gesagt …
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