Hauptstadthandwerk - dds – Das Magazin für Möbel und Ausbau

Handwerklich sind sie traditionell stark, feste feiern können sie auch, nur die frischen Ideen flossen in diesem Jahr nicht ganz so offensichtlich die Spree herunter, wie das Bier aus dem Zapfhahn. Doch wir finden Perlen auch im Verborgenen – verteilt auf zwei Gebäude mit je zwei Etagen in zwölf verschiedenen Räumen. Wie gut, dass wir uns auskennen. Gestärkt durch Bratwurst vom Grill und frisch gezapftes Helles starten wir unseren Marathon mit einer fahrbaren Gitterbox, dem Generalschlüssel von Abteilungsleiter Jörg Wiedemann und dem knurrigen Wohlwollen des Hausmeisters – noch geht er davon aus, dass Fotograf und Redakteur wider seine Erfahrung um 20 Uhr das Gebäude verlassen und damit auch sein Samstag ein Ende hat. Gesichtet werden die Werke entweder am Vorabend, während die Prüfer noch unterwegs sind, oder während der Ausstellung. Fotografieren können wir erst, wenn im Haus Ruhe einkehrt. Mit Fotograf Markus Hilbich geht die Arbeit routiniert von der Hand: Hohlkehle und Licht aufbauen, die leichteren Stücke bewegen, gewichtige am Standort ablichten, die Details aus den Zeichnungen erfassen – wenn es dumm läuft, absolvieren wir das volle Programm in allen zwölf Räumen. Die letzten versprengten Lehrer sind nun auch verschwunden, der Hausmeisters zieht seine Runden enger – und wir sind noch lange nicht fertig. Also Abstriche machen: nicht alle Details und nicht alle anvisierten Stücke. Um 20:30 Uhr rumpeln wir die Gitterbox aus der letzten offenen Außentür und verlassen unter rustikalen Segenswünschen das Gelände – wir wissen, es kommt von Herzen.

dds-Redakteur Johannes Niestrath und unser Berliner Fotograf Markus Hilbich fühlen sich an der Marcel-Breuer-Schule als gern gesehene Gäste, auch wenn nach 20 Uhr der Vorhang fällt … wir kommen wieder!