Gesellenstücke
Ganz schön dynamisch
Polarisierende Gesellenstücke und kontroverse Jurysitzungen gehören zum Wettbewerb Gute Form der Innung Köln. Wie sein Vorgänger Michael Kals hat auch der neue Lehrlingswart Hauke Schmidt streitbare Kollegen zur Jurierung ins Berufskolleg Ulrepforte geladen.
Blicken wir auf vergangene Jahrgänge, sind die Gesellenstücke der Innung Köln in diesem Jahr vergleichsweise zahm geblieben. Die Einigung auf drei Preise und zwei Belobigungen war dennoch spannend bis zum Schluss – wie anders, wenn eine Kunsthistorikerin, ein Designer, eine Architektin und drei Tischlermeister mit Doppelfunktion sich gemeinsam der hohen Streitkultur erfreuen, die an diesem Ort seit Jahren gepflegt wird: Darf man von einem Gesellenstück eine ausgereifte Formgebung erwarten? Sind auch gute Ansätze preiswürdig, die in der Ausführung des Möbels auf halbem Wege versanden, weil sie noch nicht bis zu Ende gedacht waren? Die Latte lag hoch in Köln, und letztlich hat das Einvernehmen gesiegt: Ein ausgereiftes ernstes und ein experimentierfreudig jugendliches Stück gehen zum Landeswettbewerb NRW nach Essen, der im November 2015 stattfinden wird. –JN
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